DMZ – SPORT / Dr. Reinhard Straumann ¦
Erinnerung an eine «magische» Nacht
In Basel hat man für die ein paar Jahre zurück liegenden Europacup-Abende, als der FCB Liverpool, Manchester United, Chelsea oder AS Roma aus den Wettbewerben warf und Bayern München besiegte, der Begriff der «magischen Nacht» eingeführt.
Eine Erinnerung daran wehte gestern durch den mit 25'000 Zuschauern gefüllten St. Jakob-Park, als dank einer leidenschaftlich kämpferischen Leistung der Vorjahresmeister aus der Türkei, Trabzonspor, mit 2:0 besiegt und aus dem Wettbewerb eliminiert werden konnte. Nach der 0:1-Niederlage im Hinspiel reichten die Tore von Amdouni (13. Minute) und Zeqiri (76.) aus, um den Turnaround zu schaffen. Dabei musste man aber in mehreren Situationen so viel Glück in Anspruch nehmen, wie der Mannschaft in der Meisterschaft in dieser Saison schon oft gefehlt hat: Zuerst verschossen die Gäste einen Elfmeter, als dem Schützen im entscheidenden Moment das Standbein wegrutschte, dann kassierte der VAR einen weiteren Elfmeter-Entscheid des spanischen Schiedsrichters und schliesslich annullierte der Ref den vermeintlichen Ausgleichstreffer auf eine weitere Intervention des VARs hin. Auszuscheiden bei einer solchen Vielzahl von Chancen habe er in seiner ganzen Laufbahn noch nicht erlebt, meinte der türkische Trainer Avci im Anschluss.
Dank dieses Efforts des FC Basels ist die Schweiz im Achtelfinale der europäischen Wettbewerbe weiterhin vertreten. Es ist erstaunlich, wie der FCB, dem es in der Super League alles andere als rund läuft, Jahr für Jahr für die Punkte sorgt, die dem Schweizer Fussball mehrere Startplätze in den europäischen Pokalwettbewerben garantieren. An der Ernsthaftigkeit, mit welcher die Basler zum Wohl der nationalen Konkurrenz europäisch immer wieder bestehen, dürften sich die anderen Schweizer Clubs getrost eine Scheibe abschneiden.
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