Die globalen Erzeugungskapazitäten für Erneuerbare haben es in sich

DMZ –  POLITIK ¦ Dirk Specht ¦                                 

KOMMENTAR

Diese Karte hat zwei Botschaften.

Die erste: Europa wird in der Produktion ein Energiezwerg bleiben und darf daher nicht der Riese beim Verbrauch sein.

Energieeffizienz ist für uns ein Pflichtprogramm, sonst werden die Importabhängigkeiten uns weiter weh tun. Elektrifizierung geht daher vor, H2 oder E-Fuels sind dort einzusetzen, wo es nicht anders geht. Daher ist auch im Inland zunächst mal Strom zu produzieren und als solcher zu nutzen. Die eigene SynFuels-Produktion steht dahinter. Ohne Importe wird es ohnehin nicht gehen, daher sind diese Lieferketten sicher zu stellen, vorzugsweise neue.

Die zweite: Die Produktionskosten für grüne Energie nähern sich den Kosten, fossile Energien zu fördern und weiter zu verarbeiten. Bald lohnt es also nicht mal, das Zeug aus der Erde raus zu holen.

Was hier nicht steht: Vor allem diese energiereichen Regionen haben das verstanden. Viele unter uns immer noch nicht. Erneuerbare sind ökonomisch führend, das ist ein „Game Changer“. Wenn selbst Saudi Arabien agiler über Erneuerbare nachdenkt, als viele bei uns, sollten wir dringend aufwachen.

Energieproduktion und Nutzung wird ein komplexes geopolitisches Puzzle, das jede Region aus Ressourcengründen anders spielen kann und daher sollte. Für Europa wird es schwieriger zu spielen, als für andere. Umso dümmer ist es, eine Transformation zu verweigern, die weltweit bereits viel dynamischer ist. Das fossile Zeitalter geht zu Ende und das passiert viel schneller, weil es sich nun sogar „rechnet“.

Wir denken rückständig und so kann man nicht vorwärts kommen.