Aktualisierung des Verfolgungssystems für SARS-CoV-2-Varianten

DMZ – MEDIZIN ¦ Markus Golla ¦                                          

Die WHO hat ihr Nachverfolgungssystem und ihre Arbeitsdefinitionen für Varianten von SARS-CoV-2, dem Virus, das COVID-19 verursacht, aktualisiert, um der aktuellen globalen Variantenlandschaft besser zu entsprechen, um die im Umlauf befindlichen Omicron-Sublinien unabhängig zu bewerten und neue Varianten klarer zu klassifizieren wenn benötigt.

SARS-CoV-2 entwickelt sich weiter. Seit Beginn der COVID-19-Pandemie wurden von der WHO mehrere besorgniserregende Varianten (VOCs) und interessierende Varianten (VOIs) auf der Grundlage ihres geschätzten Potenzials zur Erweiterung und zum Ersatz früherer Varianten ausgewiesen, um neue Wellen mit erhöhter Auflage zu verursachen. und für die Notwendigkeit von Anpassungen der Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit.

Basierend auf Vergleichen der antigenen Kreuzreaktivität unter Verwendung von Tierseren, Replikationsstudien in experimentellen Modellen des menschlichen Respirationstrakts und Beweisen aus klinischen und epidemiologischen Studien am Menschen besteht unter den Experten der Technischen Beratungsgruppe der WHO zur Entwicklung des SARS-CoV-2-Virus Konsens (TAG-VE), dass Omicron im Vergleich zu früheren Varianten die unterschiedlichsten VOC darstellt, die bisher gesehen wurden. Seit ihrem Erscheinen haben sich Omicron-Viren genetisch und antigenisch mit einem wachsenden Spektrum an Unterlinien weiterentwickelt, die bisher alle durch Eigenschaften der Umgehung der bestehenden Populationsimmunität und einer Präferenz zur Infektion der oberen Atemwege (gegenüber den unteren Atemwegen) gekennzeichnet waren. , im Vergleich zu VOCs vor Omicron.

Die Omicron-Viren machen seit Februar 2022 über 98 % der öffentlich zugänglichen Sequenzen aus und bilden den genetischen Hintergrund, aus dem wahrscheinlich neue SARS-CoV-2-Varianten hervorgehen werden, obwohl die Entstehung von Varianten, die von zuvor zirkulierenden VOCs abgeleitet sind, oder von völlig neuen Varianten bestehen bleibt möglich. Das vorherige System klassifizierte alle Omicron-Unterlinien als Teil der Omicron-VOC und hatte daher nicht die nötige Granularität, um neue Nachkommen-Linien mit veränderten Phänotypen mit den Omicron-Elternlinien (BA.1, BA.2, BA.4/BA.5 ). Daher wird das Variantenverfolgungssystem der WHO ab dem 15. März 2023 die Klassifizierung von Omicron-Sublinien unabhängig als unter Überwachung stehende Varianten (VUMs), VOIs oder VOCs berücksichtigen.

Die WHO aktualisiert auch die Arbeitsdefinitionen für VOCs und VOIs. Die wichtigste Aktualisierung besteht darin, die VOC-Definition zu präzisieren, um wichtige Evolutionsschritte von SARS-CoV-2 einzubeziehen, die umfangreiche Interventionen im Bereich der öffentlichen Gesundheit erfordern. Die aktualisierten Definitionen finden Sie auf der Website der WHO zur Variantenverfolgung.

Darüber hinaus wird die WHO künftig griechische Labels für VOCs zuweisen und dies nicht mehr für VOIs tun.

Unter Berücksichtigung dieser Änderungen gelten Alpha, Beta, Gamma, Delta sowie die Omicron-Elternlinie (B.1.1.529) als zuvor zirkulierende VOCs. Die WHO hat XBB.1.5 nun als VOI eingestuft.

Die WHO wird auch weiterhin regelmäßige Risikobewertungen sowohl für VOIs als auch für VOCs herausgeben (siehe neueste Risikobewertung für XBB.1.5).

Die WHO betont, dass diese Änderungen nicht bedeuten, dass die Verbreitung von Omicron-Viren keine Gefahr mehr für die öffentliche Gesundheit darstellt. Vielmehr wurden die Änderungen vorgenommen, um zusätzliche oder neue Bedrohungen besser zu identifizieren, die über die von den derzeit im Umlauf befindlichen Omicron-Viren hinausgehen.