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Wie hat sich die Berufswelt seit der Corona-Pandemie entwickelt?

DMZ –  TIPPS ¦ Maya West ¦                                                        

 

Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt vor grosse Herausforderungen gestellt. Viele Unternehmen mussten Anpassungen an ihren Strukturen vornehmen und Beschäftigte mussten sich an noch schwerere Veränderungen gewöhnen. Doch wie hat sich die Berufswelt seit Beginn der globalen Pandemie entwickelt?

 

Zunächst einmal kann man sagen, dass viele Organisationen sehr erfolgreich dabei waren, schnelle Anpassungen durchzuführen. Die digitale Kommunikation zwischen Mitarbeitern und die Heimarbeit verläuft heute meist reibungslos. Die neuen Strukturen und Technologien schufen auch sehr gute Bedingungen für jüngere Generationen, die gerade den Arbeitsmarkt betreten. Sie erhalten durch flexible Ansätze und Technologien viel mehr Möglichkeiten – ob sie nun Vorlagen nutzen, um einen professionellen Lebenslauf zu erstellen, sich mit Arbeitgebern direkt über Kanäle wie LinkedIn vernetzen oder Online-Aus- und -Fortbildungskurse in Anspruch nehmen.

 

Flexible Arbeit, Online-Lernmethoden usw., sind zwar angenommen worden. Allerdings sind noch viele Fragen offen, die gelöst werden müssen, um eine stabile Erfahrung für Mitarbeiter und Unternehmen zu gewährleisten.

 

Das grössere Problem, das die Pandemie verursachte, war aber die Hygienevorschrift: Bis jetzt hat es viel Mühe gekostet, strenge Richtlinien einerseits einzuhalten, aber auch zu überprüfen. Ein System musste geschaffen werden, um die verschiedenen Aspekte, von Tests bis hin zur Überwachung des Mindestabstandes, so gut wie möglich zu kontrollieren. All dies war teuer und aufwendig.

 

Finanzielle Folgen für kleinere Unternehmen

Ein weiteres Problem besteht in den finanziellen Folgen der Pandemie auf kleinere Unternehmen und ihre Mitarbeiter. Viele von ihnen haben aufgrund des Wegfalls der Nachfrage nach bestimmten Produkten oder Dienstleistungen schwerwiegende Verluste erlitten. Dies hat zu weitreichenden Auswirkungen auf ihren Umgang mit Praktika oder Teilzeitbeschäftigten geführt, sowie allgemeine Investition in Technik-Upgrades oder Schulungsprogramme gestoppt.

 

Um diese Probleme anzugehen, müssen Betriebe hart arbeiten, um Wettbewerbsvorteile zu bewahren. Zu den möglichen Lösungswegen, die dabei helfen können, gehören die Verbesserung von interner Kommunikation und Innovation, die Fortsetzung strategischer Partnerschaften mit anderen Firmen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Bereichen, in denen dringender Bedarf herrscht.

 

Da das Homeoffice ein weit verbreitetes Konzept geworden ist, müssen Unternehmen mehr als je zuvor Massnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass Kollegen kontaktiert und Projekte beaufsichtigt werden können - ohne die individuelle Freiheit oder Produktivität einzuschränken. Es ist wichtig, Strukturen und Regeln aufzustellen, die für alle Beteiligten fair und anpassbar sind.

 

Die Chance, traditionelle Arbeitsweisen zu ändern 

Die Situation bietet auch eine Chance, traditionelle Arbeitsweisen zu ändern und neue Methoden als Standard festzulegen. Mit mehr Menschen im Homeoffice mussten Firmen feststellen, dass flexible Arbeit durchaus realistisch umsetzbar ist. Statt starrer Arbeitszeiten können nun verkürzte Arbeitswochen im Gesamtlauf des Jahres vereinbart werden - oft ohne Einbuße bei Qualität oder Produktionsgeschwindigkeit.

 

Wenn Unternehmen innovativ denken und geeignete Lösungen für solche Probleme finden, könnte dies dazu beitragen, neue Jobs in verschiedene Sektoren zu schaffen und allgemein zur Überwindung der Herausforderungen der Coronapandemie beizutragen.

 

Junge Arbeitskräfte und ein angeschlagener Arbeitsmarkt

Ein ernstes Problem besteht in den verringerten Chancen für junge Arbeitskräfte in der heutigen Zeit. Trotz der vielen Vorteile, die flexibles Arbeiten bringen kann, haben viele aufgrund des angeschlagenen Arbeitsmarkts grosse Schwierigkeiten, einen Job zu finden oder sich finanziell über Wasser zu halten. Um dieses Problem anzugehen, versuchen Regierungen und Unternehmen massgeschneiderte Programme zu entwickeln, um jungen Menschen dabei zu helfen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen.

 

Eine neue Arbeitswelt

Es ist unbestreitbar, dass die Coronavirus-Pandemie zur Entwicklung einer völlig neuen Arbeitswelt beigetragen hat. Aufgrund der Tatsache, dass Arbeitnehmer überall auf der Welt im Homeoffice arbeiten können, können Unternehmen aus einem Pool von Talenten schöpfen und so besser qualifizierte Mitarbeiter finden, deren Fähigkeiten für geschäftliche Erfolge sinnvoll eingesetzt werden können.

 

Mit der Etablierung von Homeoffice und Digitaltechnologien ist es für Unternehmen auch wichtiger als je zuvor, ihre digitalen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Dies bedeutet, dass leistungsstarke Tools bereitgestellt werden müssen, die sowohl bei der Kommunikation als auch bei der Zusammenarbeit helfen - dies können Chatbot-Plattformen, Video-Konferenzsysteme oder Projektmanagement-Systeme sein.

 

Eine verbesserte Work-Life-Balance

Die neue Art des Arbeitens hat auch dazu beigetragen, eine bessere Work-Life-Balance zu schaffen, da man mehr Zeit mit seinen Familien verbringen und gleichzeitig produktiv arbeiten kann. Aus diesem Grund können Unternehmen ihre Mitarbeiter stärker vor dem Burnout schützen. Und nicht zuletzt ist es leichter als je zuvor für Menschen mit Behinderung, in bestehende Arbeitsumgebungen integriert zu werden.

 

Anhaltender finanzieller Druck

Darüber hinaus ist es wichtig zu erkennen, dass viele Unternehmen auch heute noch unter schwerwiegendem finanziellen Druck stehen. Sie sind gezwungen, intelligente Strategien zu entwickeln, um die Kontrolle über diese Situation zu bewahren. Jobverluste und schwierige Entscheidungen mussten in der Krisensituation hingenommen werden. Allerdings bietet die Situation auch die Chance, eine neue Gruppe von Unternehmen und Start-ups zu inspirieren, die die physische Präsenz auf dem Arbeitsplatz nicht braucht.

 

Wir leben nun in einer Welt mit fortschreitender Technisierung und technische Innovation fördert neue Arbeitsweisen, sowohl für Beschäftigte als auch für Organisationen. Mit dem Wiederanstieg des normalerweise dichten Pendel-, Flug- und Individualverkehrs wird es interessant sein, weiterzuverfolgen, wie sich die Berufswelt weiter entwickelt – ob es weitere langfristige Veränderungen gibt oder ob alles bald wieder mehr oder weniger ins Gleichgewicht kommt.

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