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COVID-19: Paxlovid reduziert das Risiko von Krankenhausaufenthalten

DMZ –  WISSEN ¦ Anton Aeberhard ¦                                 

 

Eine kürzlich durchgeführte Studie unter der Leitung von Kevin Schwartz von Public Health Ontario und ICES Central hat gezeigt, dass Nirmatrelvir/Ritonavir (Paxlovid) die Wahrscheinlichkeit eines Krankenhausaufenthalts oder Todes aufgrund von COVID-19 bei Personen mit einem hohen Risiko schwerer Erkrankungen signifikant reduziert.

 

Die Forscher untersuchten die Wirksamkeit von Nirmatrelvir/Ritonavir zur Prävention schwerer Erkrankungen im Zusammenhang mit der Omikron-Variante des Coronavirus.

 

Die Studie analysierte die Daten von 8.876 erwachsenen Patienten mit leichter COVID-19-Erkrankung, die zwischen dem 4. April und dem 31. August 2022 einen positiven PCR-Test erhalten hatten. Von diesen Patienten wurden 8.876 mit Nirmatrelvir/Ritonavir behandelt, während 168.669 Personen keine derartige Therapie erhielten. Die Mehrheit der Patienten war über 70 Jahre alt und hatte potenzielle Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

 

Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass Nirmatrelvir/Ritonavir wirksam bei der Behandlung von COVID-19-Patienten ist. Allerdings wurden in diesen Studien weder geimpfte Personen noch solche mit möglichen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten berücksichtigt. Die aktuelle Studie bestätigt die Ergebnisse früherer klinischer Studien und Beobachtungsstudien, die darauf hinweisen, dass Nirmatrelvir/Ritonavir wirksam ist, um Krankenhausaufenthalte aufgrund von COVID-19 sowie Todesfälle aufgrund jeglicher Ursachen zu reduzieren.

 

Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass Nirmatrelvir/Ritonavir in der Lage ist, einen Fall von schwerem COVID-19 pro 62 behandelten Personen zu verhindern. Es wird betont, dass Personen mit einem hohen Risiko für schwere Erkrankungen Zugang zu Paxlovid haben sollten, insbesondere wenn sie positiv auf COVID-19 getestet wurden, über 60 Jahre alt sind oder andere Risikofaktoren wie chronische Krankheiten aufweisen und keinen ausreichenden Impfschutz haben.

 

Die Studie wurde in Israel durchgeführt und basierte auf Daten aus zwei Quellen: der Datenbank der Clalit Health Services (CHS) und der COVID-19-Datenbank des israelischen Gesundheitsministeriums (MOH). Die CHS bietet umfassende Gesundheitsversorgung für über die Hälfte der israelischen Bevölkerung und verfügt über eine Datenbank, die Informationen von verschiedenen Quellen wie Hausärzten, Fachkliniken, Krankenhäusern, Labors und Apotheken erhält. Die COVID-19-Datenbank wird vom israelischen MOH verwaltet und enthält Informationen zu Impfungen, SARS-CoV-2-PCR- und Antigentestergebnissen sowie COVID-19-Krankenhauseinweisungen.

 

Die Studie umfasste erwachsene Patienten ab 18 Jahren, bei denen zwischen dem 1. Januar und dem 28. Februar 2022 erstmals ein positiver PCR-Test auf SARS-CoV-2 durchgeführt wurde. Von den insgesamt 8.876 Patienten erhielten 6.840 (77,0%) eine Behandlung mit Nirmatrelvir/Ritonavir. Die übrigen 2.036 (23,0%) Patienten erhielten keine spezifische antivirale Therapie.

 

Die Analyse der Daten ergab, dass Patienten, die Nirmatrelvir/Ritonavir erhielten, ein um 84% niedrigeres Risiko für Krankenhausaufenthalte aufgrund von COVID-19 hatten im Vergleich zu denjenigen, die keine spezifische antivirale Therapie erhielten. Darüber hinaus hatten diejenigen, die mit Nirmatrelvir/Ritonavir behandelt wurden, ein um 89% niedrigeres Risiko für Todesfälle aufgrund jeglicher Ursachen im Vergleich zu den nicht behandelten Personen.

 

Es ist wichtig anzumerken, dass die COVID-19-Impfung nach wie vor die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung schwerer Erkrankungen bleibt. Die Studie unterstreicht jedoch, dass Nirmatrelvir/Ritonavir eine wirksame Behandlungsoption für Personen mit hohem Risiko darstellt, insbesondere für diejenigen, die keinen ausreichenden Impfschutz haben oder bei denen eine Infektion trotz Impfung auftritt.

Es gibt einige Unterschiede zwischen dieser Real-World-Studie und der EPIC-HR-Studie, die zu einer geringeren Risikoreduktion in der Real-World-Studie führen könnten. Die Real-World-Studie wurde während der Omikron-Variante durchgeführt, während die EPIC-HR-Studie den Delta-Stamm des Virus untersuchte. Auch das Studiendesign und die Bedingungen waren unterschiedlich.

 

 

Quellen und weitere Studien und Artikel 

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