Desinformation: Eine ernste Bedrohung für die Schweizer Wirtschaft

DMZ – GESELLSCHAFT / LEBEN ¦ Peter Metzinger ¦     

 

Desinformation stellt eine erhebliche Bedrohung für die Schweizer Wirtschaft und die Gesellschaft insgesamt dar. Die Covid-19-Pandemie hat das öffentliche Bewusstsein für die Gefahren von Falschinformationen geschärft und zu einer größeren Nachfrage nach zuverlässigem Journalismus geführt.

 

Während soziale Medien und alternative Quellen als primäre Kanäle für Desinformation angesehen werden, haben professionelle Medien einen besseren Ruf erhalten. Die Anerkennung der entscheidenden Rolle des Qualitätsjournalismus und die Umsetzung von Strategien zur Bekämpfung von Desinformation sind entscheidend für den Schutz der Wirtschaft und die Förderung der gesellschaftlichen Widerstandsfähigkeit gegen diese wachsende Bedrohung.

 

Die Verbreitung falscher oder irreführender Informationen, allgemein bekannt als Desinformation, stellt eine erhebliche Bedrohung für Gesellschaften weltweit dar. Die Auswirkungen von Desinformation auf die Schweizer Wirtschaft wurden in einer Studie des Fög-Forschungsinstituts an der Universität Zürich untersucht. Die Studie zeigt, dass die Covid-19-Pandemie das öffentliche Bewusstsein für die Gefahren von Fake News geschärft und die Nachfrage nach verlässlichem und qualitativ hochwertigem Journalismus erhöht hat.

 

Die Bedrohung durch Desinformation:

Nach der Umfrage werden Fake News von fast der Hälfte der Befragten als ernstes Problem angesehen. Soziale Medien werden als Hauptquelle für Desinformation genannt, während alternative Medien, Online-Videokanäle und Messenger-Apps ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisten. Im Gegensatz dazu werden professionelle Medien, einschließlich öffentlicher Medien, als vertrauenswürdiger eingestuft. Allerdings ist die finanzielle Nachhaltigkeit dieser Medien aufgrund geringerer Werbeeinnahmen bedroht.

 

Die Studie unterstreicht die Bedeutung eines starken professionellen Nachrichtenmediensystems für die Bekämpfung von Desinformation und den Aufbau gesellschaftlicher Widerstandsfähigkeit. Während das Vertrauen in den professionellen Journalismus weiterhin relativ hoch ist, stellen alternative Quellen erhebliche Herausforderungen dar. Daher muss weiterhin in den Qualitätsjournalismus investiert werden, um der Verbreitung von Falschinformationen entgegenzuwirken.

 

Die negativen Auswirkungen von Desinformation gehen jedoch über die Untergrabung des öffentlichen Vertrauens in Informationsquellen hinaus. Die Covid-19-Pandemie hat auch die Werbeeinnahmen von Medienunternehmen beeinträchtigt und bedroht deren Überleben. Da die Unternehmen mit gekürzten Werbebudgets konfrontiert sind und die Verbraucher sich in einer komplexen Informationslandschaft zurechtfinden, sind die wirtschaftlichen Auswirkungen offensichtlich.

 

Des Weiteren geht die Desinformation über den Bereich der öffentlichen Gesundheitskrisen hinaus. Die Beispiele, die der Global Risks Report 2023 liefert, beleuchten die Konvergenz verschiedener Risiken, die das kommende ungewisse und turbulente Jahrzehnt prägen werden.

 

Von Inflation, Handelskriegen und Kapitalabflüssen bis hin zu sozialen Unruhen, geopolitischen Konfrontationen und Auswirkungen des Klimawandels – die Welt hat mit einer Reihe einzigartiger Herausforderungen zu kämpfen. Unter diesen Risiken sticht das Versagen bei der Bewältigung des Klimawandels als eine der größten Sorgen des nächsten Jahrzehnts hervor.

 

Die Verbreitung von Desinformation verschlimmert diese Risiken noch. Falsche oder irreführende Informationen über den Klimawandel können wirksame Maßnahmen behindern und den Übergang zu einer nachhaltigen und widerstandsfähigen Wirtschaft erschweren. Fehlinformationen können die öffentliche Meinung, politische Entscheidungen und unternehmerische Maßnahmen beeinflussen und so die Bemühungen um eine Milderung der ökologischen und gesellschaftlichen Folgen des Klimawandels behindern.

 

Auswirkung von Desinformation auf die Schweizer Wirtschaft

Desinformation beeinflusst die Schweizer Wirtschaft nicht nur direkt, sondern auch indirekt durch ihren Einfluss auf die geopolitische Dynamik und die wirtschaftliche Fragmentierung. Geowirtschaftliche Kriege, die durch Spannungen zwischen globalen Mächten ausgelöst werden, können den internationalen Handel und die Finanzsysteme stören. Die Bewaffnung der Wirtschaftspolitik, die darauf abzielt, Autarkie zu erreichen und rivalisierende Mächte einzuschränken, birgt das Risiko einer Entkopplung und eines Anstiegs ineffizienter Produktion und Preise. Diese geopolitische Fragmentierung trägt zu einem unsicheren und instabilen wirtschaftlichen Umfeld bei, von dem Unternehmen und Einzelpersonen gleichermaßen betroffen sind.

 

DISINFORMATION UND DAS WELTWIRTSCHAFTSFORUM:

Auch auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, Schweiz, wurde auf die Gefahren der Desinformation hingewiesen. Die Diskussionsteilnehmer erörterten die Gefahren, die von Desinformationen auf Social-Media-Plattformen ausgehen, und deren Auswirkungen auf das Vertrauen in Institutionen und die Demokratie. Die Diskussion offenbarte jedoch unbeabsichtigt die Fallstricke einer permanenten Kriegsführung bei der Bekämpfung von Desinformation. Einige Diskussionsteilnehmer verbreiteten während ihrer Ausführungen selbst ungenaue Informationen, was die Komplexität des Themas verdeutlichte.

 

DIE ROLLE DER DISINFORMATION IM RUSSISCH-UKRAINISCHEN KONFLIKT:

Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hat den umfassenden Einsatz von Desinformation als Waffe weiter verdeutlicht. Die sozialen Medien haben eine wichtige Rolle bei der Aufzeichnung, dem Erleben und dem Verständnis des Krieges gespielt. Die rasche Zunahme der Internetberichterstattung und der Nutzung sozialer Medien in der Ukraine hat die Reichweite und Durchdringung von Desinformationskampagnen verstärkt und die Notwendigkeit wirksamer Gegenmaßnahmen unterstrichen.

 

Desinformationsbekämpfung für eine widerstandsfähige Schweizer Wirtschaft:

Um die Bedrohung durch Desinformation zu bekämpfen und die Schweizer Wirtschaft zu schützen, werden die folgenden Strategien empfohlen:

Investition in Qualitätsjournalismus und Medienkompetenz:

  • Kontinuierliche Investitionen in den Qualitätsjournalismus sind entscheidend, um der Verbreitung von Falschinformationen entgegenzuwirken.
  • Medienkompetenzprogramme sollten gefördert werden, um das kritische Denken und die digitale Kompetenz zu verbessern und den Einzelnen in die Lage zu versetzen, sich in der Informationslandschaft effektiv zurechtzufinden.

 

Zusammenarbeit zwischen den Akteuren

Die Zusammenarbeit zwischen Technologieunternehmen, Medienorganisationen und Regierungen ist unerlässlich, um robuste Mechanismen zur Überprüfung von Fakten zu entwickeln und die Verbreitung von Falschinformationen auf Social-Media-Plattformen zu bekämpfen.

 

Internationale Zusammenarbeit in geopolitischen Konflikten:

  • Regierungen und Organisationen sollten zusammenarbeiten, um Transparenz zu fördern, genaue Informationen weiterzugeben und der Verbreitung falscher Darstellungen entgegenzuwirken.
  • Bestrebungen zur Bekämpfung von Desinformation sollten auf evidenzbasierten Ansätzen und der Achtung der Meinungsfreiheit und des Zugangs zu Informationen beruhen.

 

 

 

 

Dieser Text erschien ursprünglich auf http://ReclaimTheFacts.com 

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