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Heute startete die Corona-Impfung für Kinder in Wien

DMZ –  GESUNDHEIT / WISSEN ¦ David Aebischer ¦

KOMMENTAR

 

Die erste Corona-Impfstrasse Österreichs für Kinder zwischen fünf und elf Jahren ging heute Montag in Wien in Betrieb. Ort des Geschehens ist das Austria Center Vienna. Für die einen ein Nogo, für die anderen höchste Zeit. Die Mehrheit der Bevölkerung will eine Durchseuchung der Kinder nicht länger akzeptieren. Der Druck wurde in den letzten Wochen immer grösser. Österreich zeigt sich fortschrittlich und "beugt" sich dem Druck.

 

Startschuss für Corona-Impfung von Kindern in Wien

Bürgermeister Michael Ludwig und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker werden die Eröffnung vornehmen. Die Nachfrage nach Terminen ist erwartungsgemäss sehr gross: Mit Sonntag, Stand 17.00 Uhr, gab es 9.216 Buchungen, 184 Termine waren (bis Jahresende) noch frei. Bei Bedarf werde das Kontingent aber aufgestockt, hatte die Stadt bereits angekündigt.

 

Auch in den USA und in Israel werden Kinder geimpft

Experten stellen fest, dass Kinder relevant für eine Herdenimmunität sind. Deshalb hat die US-Arzneimittelbehörde FDA bereits Ende Oktober eine Notfallzulassung des Impfstoffes von Biontech/Pfizer für Kinder zwischen fünf und elf Jahren erteilt. Als Dosis für diese Altersgruppe empfahl die Behörde zehn Mikrogramm, dieselbe Menge soll nun auch in Israel gespritzt werden. Das sind zwei Drittel weniger als bei Erwachsenen. Für Kinder ab zwölf Jahren und Erwachsene sind 30 Mikrogramm vorgesehen.

 

Impfungen mit BioNTech/Pfizer

Injiziert wird den Kindern eine verringerte Menge des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer. Über die genaue Dosis entscheidet der Arzt an Ort und Stelle. Sie ist abhängig von der körperlichen Beschaffenheit und dem Körpergewicht des Kindes. Offiziell gibt noch keine offizielle Zulassung der Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) für die Corona-Schutzimpfung unter Zwölfjähriger. Daher können in Österreich jüngere Kids nur "off label" geimpft werden. Das heisst, dass interessierte Eltern dafür einen Arzt aufsuchen müssen, der die Impfung beim Nachwuchs durchführt. Wien hat sich zu dem Schritt entschieden, eine Impfstrasse für jüngere Kinder einzurichten, da es sehr gute internationale Daten dazu gibt und um das Prozedere für Eltern, die ihre Kinder impfen lassen wollen, zu vereinfachen.

 

200 Kinder / Tag

In der heute beginnenden Pilotphase im Austria Center Vienna können rund 200 Kinder im Alter zwischen fünf und 11 Jahren pro Tag geimpft werden. Die vergleichsweise geringe Zahl an Impfungen liegt auch den fachärztlichen Aufklärungsgesprächen mit Eltern und den Kindern. 

 

Was tut die Schweiz

Edith Leibundgut von der Arbeitsgruppe "Kinder schützen - jetzt!" (www.kinder-schuetzen-jetzt.ch ) weiss: "Die Schulen werden zur Drehscheibe der Pandemie. Einige Kantonsregierungen haben es verpasst adäquate Massnahmen zum Schutz der Kinder, für die noch keine Impfzulassung besteht – zu erlassen. Impfdurchbrüche bei Eltern und Grosseltern nehmen zu. Wir starten mit hohem Tempo in einen äusserst schwierigen Winter." Die Zahlen sind in der Tat alarmierend - höchste Zeit endlich zu handeln. Leider dauert in der Schweiz immer alles erfahrungsgemäss lange, zu lange.

 

So sieht es auch Franziska Iff, Co-Präsidentin des Vereins Bildung Aber Sicher CH (Bildung aber Sicher). Der Verein setzt sich für den Gesundheitsschutz in Schulen während der aktuellen Pandemie ein. Der Verein repräsentiert Eltern, Grosseltern, Lehrpersonal und Kinder, die sich nicht mit dem Coronavirus infizieren wollen. Einige gehören zu einer Risikogruppe. Solange Kinder am Präsenzunterricht teilnehmen, können wir uns nicht schützen. Einige Kinder gehören selber zur Risikogruppe. Ihr Recht auf Gesundheit wird ausser Acht gelassen und sie werden zum Präsenzunterricht gezwungen.

 

Die Schweiz tut eindeutig zu wenig.

 

Natürlich sind viele Eltern  verunsichert, ob sie ihre Kinder gegen das Coronavirus impfen lassen sollen, oder nicht. Bei der Flut an Falschinformationen in den letzten Monaten ist das nur zu gut verständlich – denn je nachdem, wen man fragt, bekommt man bisher unterschiedliche Antworten zur Sinnhaftigkeit der Impfung. 

Auch hier gilt die Regel: "Höre auf die Fachleute!". Das macht man auch beim Hausbau und Autokauf so...

 

Viele erkrankte Kinder leiden (u.a. auch laut dem Virologen Christian Drosten) auch am sogenannten Long-Covid. Demnach haben etwa 4,5 Prozent der Betroffenen auch nach einem milden Krankheitsverlauf noch nach einem Monat mit Symptomen wie Geruchs- und Geschmacksverlust sowie Müdigkeit zu kämpfen. 

Die immer grössere Beweislage für Langzeitfolgen nach einer Infektion mit dem Coronavirus macht erneut deutlich, wie wichtig es ist, Ansteckungen und damit möglicherweise auch Fälle der Art des Chronischen Erschöpfungssyndroms zu verhindern. Auch bei Kindern!

 

Sars-Cov-2-Infektion: Zwei bis vier Wochen danach kann PIMS auftreten

Die Liste der Krankheitssymptome ist lang. Sie reicht von Fieber und Bauchschmerzen bis hin zu Entzündungen des Herzbeutels oder der Herzklappen. Sie ähneln der Symptomen des Kawasaki-Syndroms. Allerdings verläuft MIS-C wohl schwerer und die betroffenen Kinder und Jugendlichen sind älter. Ausserdem sind die Ursachen einer Erkrankung am Kawasaki-Syndrom unklar. Bei MIS-C geht die Weltgesundheitsorganisation WHO von einer Sars-Cov-2-Infektion im Vorfeld aus. Zwei bis vier Wochen später treten die Syndrome dann auf. Allerdings ist dieser Zusammenhang noch nicht ausreichend untersucht. Auch in CH / AT / DE sind Kinder immer öfter vom pädiatrischen entzündlichen Multisystem-Syndrom (PIMS) betroffen.

 

Etwa 0,18 Prozent der Kinder mit klinisch manifester COVID-19 sterben, meist infolge eines pädiatrischen entzündlichen Multisystemsyndroms (PIMS). Nicht zuletzt schon deshalb müssten auch unter 18-Jährige geimpft werden, sagen Infektiologen. Das sei wesentlich, damit schnellstmöglich eine Herdenimmunität erreicht werden kann. 

 

Impfen zentral

Auch Kinder und Jugendliche gegen das Coronavirus zu impfen, ist laut Experten zentral. Es traten bei den Kindern und Jugendlichen bisher nur die üblichen möglichen Impfreaktionen auf und waren mild bis moderat. Genannt wurden Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Fieber. Es gab keine Fälle von Thrombosen oder anaphylaktischen Schocks.

 

Ausserdem belegt die Statistik, dass inzwischen bei einem von einigen 1000 Kindern auch das Multisystemische Entzündungssyndrom PIMS nach einer Infektion mit Covid-19 auftritt. Diese Erkrankung kann einen schweren Verlauf haben und bis zu sechs Monate anhalten. 

 

Schlussendlich sei ein weiteres gewichtiges Argument genannt, das für die Impfung spricht: Das Risiko für eine Herzmuskelentzündung ist sechsfach höher bei Erkrankten im Vergleich zu Geimpften.

Hinzu kommt: Eine Infektion mit dem Coronavirus erhöht gleichzeitig das Risiko für zahlreiche Beschwerden, Krankheiten oder mögliche Folgeschäden, wie eine Studie in Nature zeigt.

 

Wir nahmen die Impfaktion in Wien zum Anlass, den beiden Expertinnen Edith Leibundgut der Arbeitsgruppe "Kinder schützen - jetzt!" und Franziska Iff , Co-Präsidentin vom Verein BildungAberSicherCH auch dazu ein paar Fragen zu stellen:

 

DMZ: Wie sehen Sie diese Aktion?

 

Edith Leibundgut: "Gut, dass Österreich hier eine Lösung anbietet. Es kann nicht sein, dass Kinder ungefragt durchseucht werden. Sie haben seit Beginn der Pandemie Rücksicht auf Erwachsene genommen und auf vieles verzichtet. Es kann nicht sein, dass wir sie jetzt einfach im Regen stehen lassen, uns unsolidarisch verhalten und sie ungefragt durchseuchen – denn auch Kinder können schwer erkranken und durch Long-Covid in ihren Lebensperspektiven massiv eingeschränkt werden. Die Möglichkeit sich impfen zu lassen muss auch für Kinder möglich sein. Bis es so weit ist, braucht es an unsere Schulen einfache Massnahmen wie repetitives Testen, Masken, eine hohe Luftqualität durch regelmässiges Lüften, CO2-Luftfilter und allenfalls HEPA-Luftfilter."

 

Franziska Iff: "Wir finden, dass sie ein längst vorhandenes Bedürfnis von aufgeklärten, besorgten Eltern abdeckt und begrüssen dies. Die vorhandene wissenschaftliche Datenlage ist solide und diskutierte Nebenwirkungen in Anbetracht der hohen Inzidenzen bei Kinder und den mögliche Folgen einer Infektion in einem klaren Verhältnis. Daher finden wir diese Aktion sehr wichtig. Nicht zuletzt da dadurch auch klar demonstriert wird, das Kinder Teil der Pandemie sind (zumindest in Wien)."

 

 

DMZ: Würde ein solches Angebot in der Schweiz eine ähnlich grosse Nachfrage auslösen?

 

Franziska Iff: "Da der Bund und auch die Kantone schon bei der Aufklärung zur Impfung bei den Erwachsenen komplett versagt haben, ist davon auszugehen, dass die Eltern nicht gerade begeistert sein werden Kinder zu impfen. Die impfkritischen Eltern werden so oder so davon absehen. Es wird also eine Minderheit sein, die dieses Angebot nützen wird und daher ist von einer gleichwertigen Aktion in der Schweiz abzusehen. Viele Eltern haben zudem schon die Initiative ergriffen und ihre Kinder bereits Off-label in Deutschland impfen lassen."

 

Edith Leibundgut: "Ja, wir werden zunehmend von besorgten Eltern angefragt, ob wir Ärzte kennen, die bereit sind, ihre Kinder zu impfen. Leider gibt es in der Schweiz kaum Möglichkeiten dazu und so weichen viele ins Ausland aus. Ein besonderes Augenmerk verdienen in dieser Pandemie die oft vergessenen Schattenfamilien. In ihnen leben Menschen, welche aufgrund von Vorerkrankungen besonders geschützt werden müssen. Seit der Pandemie und aufgrund fehlender Impfstoffe für die Jüngsten müssen sich viele Familien innerhalb des gleichen Haushaltes voneinander distanzieren. In einer Familie kann zum Beispiel ein Vater aufgrund einer Krebserkrankung noch nicht geimpft werden - für ihn wäre eine Infektion mit Sars-CoV-2 absolut lebensgefährlich.

In einer anderen Familie hat ein kleines Mädchen seit Geburt ein Lungenleiden. Dennoch muss sein Brüderchen in die Schule, in welcher keinerlei Schutzmassnahmen eingeführt sind. So müssen sich in Schattenfamilien einige Kinder von ihren Eltern oder Geschwistern fernhalten, um diese nicht zu gefährden, was emotional und besonders auch in beengten Wohnverhältnissen sehr schwierig ist. Trotz dieser Gefährdung müssen sie weiterhin den obligatorischen Schulunterricht besuchen, werden also de facto zwangsdurchseucht bei gleichzeitiger Angst, dass sie ihre geliebten Eltern oder Geschwister anstecken könnten. Dass Behörden eine solche Macht über die Gesundheit und Unversehrtheit unserer Kinder und deren Familien haben, ist geradezu monströs. Es ist absolut notwendig, dass all jene, die eine Impfung wünschen auch eine bekommen können."

 

 

DMZ: Woran liegt es Ihrer Ansicht nach, dass die Schweiz in allem immer viel zu spät reagiert und insbesondere auch immer lange falsch informiert (Desinfektionsmittel, Masken, Kinder...)?

 

Edith Leibundgut: "Die Schweiz hat sich viel zu früh von der Wissenschaft verabschiedet. Die ersten Fehlinformationen wie «das Virus ist nicht schlimmer als eine Grippe und Masken nützen nichts», kamen vom BAG. Als es nun aufgrund der zunehmend bedrohlichen Pandemie ungemütlich wurde, haben Politik und Regierung in der Schweiz auch noch der ehrenamtlichen Task-Force einen Maulkorb verpasst. Dies ist eines der grössten Desaster, welches in einer entwickelten Gesellschaft, die sich auf die Wissenschaft berufen sollte, geschehen kann. Geradezu schmerzhaft muss es sich für all jene anfühlen, die sich seriöser Forschung verschrieben haben. Auch heute wird die Taskforce nicht regelmässig zu den Medienkonferenzen eingeladen. Dabei haben wir unzählige Wissenschaftler, die zu den weltweit Besten gehören."

 

Franziska Iff: "In der Schweiz hat man ein sehr mangelhaftes Fehlermanagement. Schnelle, adäquate Handlungen einzuleiten waren noch NIE Teil der Schweizer Politlandschaft. Insofern stolpert die Schweiz also über ein Problem, was schon länger vorhanden ist, welches mit dem Tempo der Pandemie jetzt einfach klar zum Tragen kommt.
Dass wir in der Schweiz Korruption als "Vetterliwirtschaft" betiteln macht es nicht besser auch wenn es "herziger" tönt und auch dies ist ein Aspekt, der gerade bei der Beschaffung oder auch Abschaffung von Materialien eine Rolle zu spielen scheint. Jeder Politiker ist primär an seinem eigenen Geldsackerl und seiner Karriere interessiert. Die wenigsten sind noch das, was sie sein sollten: Volksvertreter. Oder wie sonst ist es zu erklären, dass man Masken beschafft die nix bringen, eine Impfplattform aufzieht die nix kann, Ethanolreserven abschafft, Zahlen frisiert etc."

 

DMZ: Wieso scheinen viele Menschen in der Schweiz trotz der Faktenlage zu glauben, dass der "Sonderweg der Schweiz" trotzdem der richtige ist?

 

Franziska Iff: "Weil der Sonderweg ihnen ermöglicht, sich innerhalb ihrer Komfortzone zu bewegen. Ausserhalb müssten sie etwas ändern und das ist den meisten zu mühsam. Der Verlauf ist sehr variabel und macht eine schnelle Adaption für viele Personen schwierig. Ein zusätzliches Hinderniss ist das fehlende Basiswissen"

 

Edith Leibundgut: "Viele Menschen bemessen das Gute und Nützliche nur in Bezug auf sich selbst und das eigene Leben. Solange die persönliche Freiheit gewährt ist, ist vielen Menschen jedes Mittel recht. Wir vergessen dabei, dass wir unseren Mitmenschen gegenüber immer auch in der Verantwortung stehen. Eine Gesellschaft kann nicht funktionieren, wenn wir die Position unseres Gegenübers nicht auch in unsere Überlegungen mit einbeziehen. Dazu gehört in einer Pandemie, dass wir unser Gegenüber vor einer möglichen Infektion durch uns schützen.

Dazu kommt, dass Menschen Positionen, die sich einmal im Kopf festgesetzt haben, nur schwerlich verändern können oder wollen. Zwar ist das Gehirn plas

tisch und fähig aufgrund neuer Informationen zu einer differenzierteren Sicht der Dinge zu gelangen, wer jedoch nicht bereit ist, sich intensiv mit Fakten auseinanderzusetzen, wird seine Haltung nicht verändern.

Nicht zuletzt fällt es vielen Menschen äusserst schwer, Fehler einzugestehen. Wer Fehler jedoch nicht eingestehen kann, macht damit gleich einen zweiten und weit gröberen Fehler. Oft hilft dann nur noch massiver Druck von aussen, damit sich etwas bewegt."

 

 

DMZ: Wer sollte für diese Verfehlungen Ihrer Ansicht nach die Konsequenzen tragen müssen, bzw. Verantwortung übernehmen. Immerhin wurden 'zig tausend Todesfälle wegen dieser "Taktik" mitverursacht.

 

Edith Leibundgut: "Keine Frage, die Regierung steht in der Verantwortung. Das ist in der Bundesverfassung und im Epidemiengesetz klar geregelt.

An vorderster Front steht der Bundesrat.

Geht es jedoch um die Schulen, sind die Kantone ebenso gefordert und verantwortlich. Erziehungs- und Gesundheitsdirektoren sowie deren oberste Organe EDK und GDK sind verpflichtet Massnahmen zum Schutz der Jüngsten zu definieren und deren Umsetzung festzulegen. Dass gegen Schulleitungen und Lehrpersonen rechtliche Schritte eingeleitet werden zeigt, wie wenig sich der Einfluss der verantwortlichen Kantone im Alltag durchsetzt. Die Verantwortung wird nach wie vor hin- und hergeschoben. Kantonale Direktionen weisen beispielsweise immer wieder darauf hin, dass sich Kinder auch im Alltag beim Spielen oder im Sportclub anstecken können. So versuchen die verantwortlichen Regierungen jede Schuld von sich zu weisen. Wir von «Kinder schützen – jetzt!» haben jedoch begonnen, Ansteckungswege akribisch nachzuzeichnen und können mehrfach belegen, dass sich die Drehscheibe der Pandemie in den Schulen befindet. Gleichzeitig vergleichen wir die Massnahmen und die Entwicklung der Infektionen in den verschiedenen Kantonen. Wir bleiben dran und werden Best Practice von Worst Practices in den Kantonen zu unterscheiden wissen und auch offen kommunizieren."

 

Franziska Iff: "Es sollen die Leute dafür geradestehen, die diese Entscheidungen getroffen haben. Das sind sehr viele und viele davon sind nie in der Öffentlichkeit aufgetreten. Nur die Botschaftsüberbringer zu strafen würde zu kurz greifen. Ausserdem muss man fairerweise sagen, dass die wissenschaftliche Datenlage für alle zugänglich war und immer noch ist. Jeder Bürger, der lesen kann, konnte sich informieren. Dass die Medien seit Begin der Pandemie ein Falsebalancing bei der Berichterstattung betreiben, hat natürlich auch nicht zur Aufklärung beigetragen. Aber seien wir mal ehrlich, jeder der Prof. Vogts Manuskript mal gelesen hat, oder die Artikel der DMZ hätte kritischer werden sollen."

 

 

DMZ: Was wünschen Sie sich nun von der Politik am heutigen Tag?

 

Franziska Iff: "Dass sie sich endlich eingestehen, dass ihr Sonderweg zuviel Opfer fordert und sich ein Beispiel an den umliegenden Länder nehmen. Es ist eine Sache Fehler zu machen, aber es ist eine ganz andere diese immer wieder und vorsätzlich zu wiederholen, obwohl man längst weiss, dass es nicht das gewünschte Resultat bringen wird. Das Virus lässt nicht mit sich verhandeln und die Meinung der Politiker ist ihm herzlich egal. Das Problem lösen Wissenschaftler und Mediziner und nicht irgendwelche selbstverliebten Opportunisten, die empathielos jeder unbequemen Diskussion ausweichen. Vielleicht wäre es auch gut sich einmal mit dem Präventionsparadoxon zu befassen."

 

Edith Leibundgut: "Ich wünsche mir Verantwortungsübernahme! In unserem zivilisierten Land darf nicht lautes Poltern über der Wissenschaft stehen und die Agenda führen. Ich wünsche mir, dass in Zukunft mehr wissenschaftsaffine Menschen an der Politik teilhaben und diese mitprägen. Ich wünsche mir weiter eine Politik des Herzens, eine Politik, die es versteht, in der Krise das Verbindende zu stärken, eine Politik, die sich durch Menschlichkeit, Solidarität und Verantwortungsbereitschaft auszeichnet und dadurch auch in unsicherer Zeit, Halt und Orientierung schafft."

 

 

 

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