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Umfrage: Es ist Zeit...

DMZ - Gesellschaft / Leben - Patricia Jungo ¦

 

Für viele Menschen besteht kein Zweifel mehr: Die Menschheit steht vor einer grossen Aufgabe; sie muss ihre Lebensweise wirklich ändern. Klimakatastrophe, Globalisierung und vor allem die immer ungerechtere Verteilung von Macht und Vermögen verlangen eine Rückkehr zu viel menschlicheren Werten. Es handelt sich dabei nicht um einen frommen Wunsch; es ist dringende Notwendigkeit. Diese Rückkehr führt vor allem über mehr Einfühlungsvermögen mit den Schwächeren und sie zeigt auch, dass wir einander mehr und mehr den Rücken gekehrt haben. Aber nicht nur einander, sondern auch der Natur. Die moderne Welt, das wirtschaftliche Wachstum, die Ungerechtigkeiten, die Machtgier und vieles mehr bedrohen unseren Planeten zunehmend. Trotzdem schliessen wir oft lieber die Augen vor dieser Tatsache und tun so, als wären wir gar nicht wirklich betroffen. Sollten wir uns jedoch nicht eher die Frage nach unserem roten Faden stellen; dem, der uns Menschen in Respekt, Freundlichkeit und Empathie verbindet? Es scheint, als sei er vom Reissen bedroht; durch Schein, Habgier, Misstrauen und Lügen. Wissenschaft und Politik haben das Sagen und während wir zunehmend kontrolliert werden, schwindet das Vertrauen ins Leben immer mehr. Gefangen im System, zeigen wir umsonst auf jene, die mit bester Tarnung die Welt beherrschen. Wie so oft bringt uns Lamentieren dabei nicht weiter. Es ist Zeit; Zeit für Mut und Zeit, unserer Angst ins Auge zu blicken und die Richtung einzuschlagen, die wir längst kennen. Die Wende muss in unserem Innern beginnen. Das Herz muss unser Wegweiser sein. Was wir brauchen, ist eine Rückkehr zu wahrer Menschlichkeit, zu Miteinander und Füreinander. Wir brauchen Mut, den machtgierigen einschüchternden Blicken standzuhalten, uns nicht mehr von den Lügen blenden zu lassen und die Wahrheit in die Welt zu schreien. Es kann nicht sein, dass der Ehrlichkeit immer mehr misstraut wird und Lügen und Verbrechen salonfähig werden. Es darf auch nicht mehr darum gehen, möglichst viel zu produzieren und zu besitzen. Die Richtung zeigt nach „weniger, aber genug für alle“! Die Menschen müssen wieder Verantwortung für sich und ihr Handeln übernehmen und das Gefühl bekommen, für diese Welt nützlich zu sein, etwas zu bewegen. Nachhaltigkeit und Wachstumsrückgang sollen nicht nur Schlagwörter bleiben. Wir alle müssen bescheidener werden und grosszügiger miteinander. Es ist Zeit; Zeit die Unterdrückung von Schwachen und auch der Natur zu beenden und die Krise, in der wir feststecken, zu nutzen, um neue Kräfte wachsen zu lassen. Wir müssen den Sprung ins Ungewisse gemeinsam wagen und den roten Faden wieder spannen, der uns in Respekt, Freundlichkeit und Empathie verbinden soll. Die jungen Menschen nehmen uns an der Hand. Es ist Zeit, Zeit zum Mutigsein. Wir brauchen eine „Revolution“ für die Rückkehr zum Miteinander; damit „zusammen stark“ nicht nur eine Parole bleibt. Und ja, die Welt braucht Menschen, die an ihre Träume glauben und alles tun, um sie Wirklichkeit werden zu lassen.

 

Naiv, oder wie seht ihr das ?

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Kommentare: 3
  • #1

    Andrea (Dienstag, 14 Mai 2019 07:54)

    So a schöna Text! Super

  • #2

    Roman (Dienstag, 14 Mai 2019 07:54)

    Das ist sicher nicht naiv. Eine gute Einstellung würde ich eher sagen. Bravo Frau Jungo!

  • #3

    Urs Bloch (Dienstag, 14 Mai 2019 17:05)

    Naiv ist so weiterzumachen wie bisher! ��� - Es wird wohl aber bei dem schönen Gedanken bleiben, wenn wir das neoliberale Wirtschaftssystem und dessen Lobbystruktur bei den Politikern und damit bei Jedermann und -frau nicht erkennen und es auch ändern wollen...��