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Digitale Medien - Teufelszeug?

DMZ - Digital / Patricia Jungo ¦

#mittellaendische

 

Was man so alles über digitale Medien liest und hört, kann einen echt in Angst und Schrecken versetzen. So sollen diese unsere Kinder und Jugendlichen ohne jeden Zweifel dumm, dick, schlaflos, depressiv, gewalttätig und auch ängstlich machen. Je jünger sie sind und je mehr sie konsumieren, desto rascher setzt dieser „teuflische Prozess“ anscheinend ein. Dass solche Thesen vor allem den Eltern, die um das Wohl ihrer Kinder sehr besorgt sind, einen gehörigen Schrecken einjagen, sie vor schlechtem Gewissen nicht mehr schlafen lassen, versteht sich von selbst. In einigen Berichten liest man gar von „digitaler Demenz“. Ausgenommen von der Tatsache, dass sie Ängste schüren und höchst fahrlässig mit Begriffen umgehen, lässt sich darin kein Nutzen entdecken. Ein kleiner Lichtblick am Himmel sind zahlreiche Studien, die das Gegenteil beweisen. Ein Beispiel dafür ist die Tatsache, dass Computerspiele nicht dumm machen, sondern sich auch positiv auf die Fähigkeit zum räumlichen Denken und zur Problemlösung auszuwirken vermögen. So können gut ausgesuchte Lernspiele den Lernerfolg sogar ankurbeln. Wären digitale Medien wirklich „Teufelszeug“, wäre es wohl um zahlreiche 30- bis 40jährigen Führungskräfte schlecht bestellt. Die sogenannte „Wahrheit“ liegt, wie so oft, irgendwo in der Mitte. Hilfreicher, als wahllos Angst vor den digitalen Medien zu verbreiten, sind bestimmt Tipps, die Eltern und Kindern helfen, bewusst mit den Medien umzugehen. Solche Ratgeber sind heutzutage allen zugänglich. Eltern müssen echte Vorbilder sein und die Kinder am Computer und im Internet begleiten, informieren und aufklären. Medienkompetenz ist gefragt. Der verantwortungsvolle Umgang mit den digitalen Medien ist für jedes Elternhaus und jede Schule heutzutage ein Muss. Die digitale Revolution hat uns alle erreicht, ob wir dies gut finden oder nicht. Sie gestaltet Wirtschaft, Leben, Beziehungen und macht auch vor unseren Kindern nicht Halt. Neben dem sinnvollen und bewussten Umgang mit den Medien ist es grundlegend, die Kinder darin zu begleiten, die Kontrolle über den eigenen Geist zu behalten, abschalten zu können. Die digitalen Medien sollen nicht unsere Kinder kontrollieren, sondern die Kinder die Medien. Dass auch hier wieder das Vorbild der Schlüssel ist, sei hier noch einmal erwähnt.