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Bern: Im schweizerischen Mittel bei den Sprachen, Rückstand bei der Mathematik

DMZ - GESUNDHEIT / WISSEN ¦

#mittellaendische ¦

 

Bei den Sprachen liegen die Kompetenzen der Berner Schülerinnen und Schüler im schweizerischen Durchschnitt. In der Mathematik sind sie tiefer, namentlich im deutschsprachigen Kantonsteil. Dies zeigen die Ergebnisse der von der Erziehungsdirektorenkonferenz durchgeführten Überprüfung der Grundkompetenzen (ÜGK) in Mathematik und Sprachen an der Volksschule.

Die ersten beiden Erhebungen zu den nationalen Bildungszielen an der Volksschule sind 2016 in Mathematik und 2017 in Deutsch und Französisch durchgeführt worden. Alle Kantone haben sich mit repräsentativen Stichproben beteiligt. Heute hat die Erziehungsdirektorenkonferenz die gesamtschweizerischen Ergebnisse der ÜGK präsentiert.

Durchschnittlich bei den Sprachen, unter dem Durchschnitt in Mathematik

Die Ergebnisse für den Kanton Bern zeigen ein geteiltes Bild. In den Sprachen liegen die Grundkompetenzen der Berner Schülerinnen und Schüler sowohl im deutschsprachigen wie auch im französischsprachigen Kantonsteil im schweizerischen Durchschnitt oder leicht darüber. In der Mathematik hingegen erreichen sie im deutschsprachigen Kantonsteil den Durchschnitt nicht. Dort haben 55 Prozent die Grundkompetenzen erreicht. Der schweizerische Durchschnitt liegt bei 62 Prozent. Untersucht wurde auch der Einfluss der individuellen Merkmale der Schülerinnen und Schüler wie Geschlecht, soziale Herkunft oder Migrationsstatus. Den grössten Effekt hatte dabei die soziale Herkunft der Kinder und Jugendlichen auf die Ergebnisse.

Die Leistungen in Mathematik haben verschiedene Ursachen

Die Ergebnisse in Mathematik im deutschsprachigen Kantonsteil waren so nicht zu erwarten. Der Kanton Bern schnitt in den letzten PISA-Erhebungen immer sehr gut ab. Die ÜGK weist gegenüber den Pisa-Studien die leistungsstarken Schülerinnen und Schüler nicht aus.

Zudem konnten die beschlossenen Massnahmen im Zusammenhang mit der Einführung des Lehrplans 21 zum Zeitpunkt der Erhebung ihre Wirkung im deutschen Kantonsteil noch nicht entfalten. Die gemessenen Schülerinnen und Schüler wurden noch nach dem Lehrplan 95 unterrichtet und hatten verglichen mit den anderen Kantonen eine stark unterdurchschnittliche Anzahl Mathematiklektionen. Die ÜGK-Erhebung zeigt deutlich, dass diejenigen Kantone mit mehr Lektionen auch besser abschneiden. In der Romandie wurde der gemeinsame Lehrplan bereits 2011 eingeführt. Dies könnte dazu beigetragen haben, dass die Resultate in Mathematik im französischsprachigen Kantonsteil besser sind.

Die Resultate sind deshalb mit Vorsicht zu interpretieren. Ein richtiger Schritt im Kanton Bern war sicher, dass Mathematik im Lehrplan 21 ein grösseres Gewicht erhält und auch mehr Lektionen dafür vorgesehen sind.