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Die Swiss und die Sexismus-Debatte

DMZ - GESELLSCHAFT - Patricia Jungo ¦

#mittellaendische ¦

 

Bei der Schweizer Airline Swiss sind die Uniformen der Flight Attendants Anlass zu einem Streit. Es ist immer noch so, dass die Mehrheit der Piloten Männer sind und das Kabinenpersonal mehrheitlich aus Frauen besteht. Dabei gibt es für die Flugbegleiterinnen ein zweifelhaftes Uniformen-Reglement. Laut Bericht der „Aargauer Zeitung“ wird aber die für die Flight Attendants vorgeschriebene Arbeitskleidung nicht vollumfänglich vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt. Die weiblichen Flight Attendants kümmern sich um das Wohl der Gäste und müssen auch in Sachen Make-up strikte Regeln befolgen. Wählt man einen Rock, ist auch die Strumpfhose Pflicht und beides muss von den Angestellten selbst bezahlt werden. Dies kritisiert die Gewerkschaft des Kabinenpersonales Kapers. Präsident Denny Manimanakis findet, die Airline müsse entweder die Kosten übernehmen oder Lippenstift und Strumpfhose zur Verfügung, wenn sie weiterhin an der Regelung festhalte wolle. Der Swiss-Kabinenpersonalverband hat in seinem neusten Mitgliedsmagazin einen Artikel mit dem Namen „Geisha der Lüfte – Uniform und Sexixmus“ publiziert. Kapers kritisiert darin ziemlich scharf die unbequemen und für gewisse Arbeiten und Jahreszeiten ganz und gar ungeeigneten Jupes und Uniformen. Des Weiteren wird beanstandet, dass Lippenstift verwendet werden müsse und Schminken Vorschrift sei. Man wolle sich gegen das Barbiepuppen-Image wehren und verdächtigt gerade dieses eine mögliche Rechtfertigung für die extrem tiefen Saläre zu sein. Durch das Zuteilen zur Kaste „hübsches Ding, grad gut genug zum Lächeln“ versuche man möglicherweise diese sehr tiefen Löhne zu begründen. Gemäss Bericht der „Aargauer Zeitung“ finden Gespräche zwischen Kaspers und der Swiss-Führung statt. Dies wird von einem Sprecher der Airline bestätigt und es soll dabei unter anderem auch um die Schminkpflicht gehen. Manimanakis sagt weiter, die Themen würden aufzeigen, dass auch bei der Swiss noch sexistische Rollenbilder existierten. Einen kleinen Erfolg vermochte Kapers schon zu erzielen: So darf nun auch das weibliche Kabinenpersonal Schnürschuhe tragen. Diese waren bis anhin aus optischen Gründen für Frauen nicht erlaubt und nur die männlichen Kollegen durften sie tragen.