Romulus der Grosse  - Musiktheater an der Orientierungsschule Tafers

Bildquelle FN Aldo Ellena
Bildquelle FN Aldo Ellena

DMZ ¦ KULTUR ¦

Patricia Jungo ¦

#mittelländische

 

„Wieso kann auf der Welt nicht einfach Frieden sein?“ Mit dieser starken Botschaft schliesst sich der Vorhang auf der Bühne in der Mehrzweckhalle der OS Tafers. Die 132 Schülerinnen und Schüler der dritten Stufe verschwinden müde, schweissüberströmt, aber glücklich langsam hinter dem Vorhang und im Saal verweilen die 567 Zuschauerinnen und Zuschauer noch einen Moment in Staunen und Bewunderung. Sie ist angekommen, die Botschaft; und noch viel mehr.

Am letzten Donnerstag- und Freitagabend führte die dritte Stufe der OS Tafers das Musiktheater „Romulus der Grosse“ auf. Das Drehbuch dazu basiert auf Friedrich Dürrenmatts gleichnamiger Komödie, bei der es um den Untergang des weströmischen Reiches geht. Für Manfred Jungo, Musiklehrer an der OS Tafers war es wichtig, dass jede Klasse die Lieder zum Musiktheater selber schreiben konnte, um damit die Flamme der Begeisterung richtig zu zünden. So begann jede Klasse bereits im letzten Schuljahr mit Schreiben der Lieder. Zuerst musste Bekanntschaft mit der Komödie und auch mit Dürrenmatt geschlossen werden. Die meisten Schülerinnen und Schüler hatten noch nie vom Stück oder dessen Autor gehört und diese Art von Lektüre gehörte nicht unbedingt zu den Favoriten bei den Jugendlichen. Doch sehr vieles im charmanten und witzigen Stück lässt sich auch auf die heutige Zeit übertragen und so waren die Schülerinnen und Schüler auch schnell mit voller Begeisterung mit auf der Reise. Manfred Jungo freut sich, wenn diese Begeisterung für Dürrenmatts Komödie durch das Musiktheater auch mit dem Publikum geteilt werden konnte. Für die Jugendlichen war indes die Botschaft klar und eindeutig: „Wieso kann auf der Welt nicht einfach Frieden sein?“

Die Vorbereitung für das Abschluss-Musiktheater der dritten Stufe hat ihren Anfang bereits im Frühling 2018 genommen. Die ganze Schule stand mit Begeisterung hinter dem Projekt und ganz unter dem Zeichen von Zusammengehörigkeit gingen die vielen Arbeitsstunden leichter von der Hand. Auch die 132 Schülerinnen und Schüler nahmen ihre Rollen sehr ernst und arbeiteten mit voller Motivation mit, auch wenn es zu Beginn nicht einfach zu erkennen war, wie das „Endprodukt“ über die Bühne gehen würde. Die Schauspielerinnen und Schauspieler, die unter Theaterregisseurin Geraldine Hoffmann, ihre Rollen bis zur Perfektion einstudiert und geübt hatten, zeigten eine beeindruckende Leistung. Während einer Projektwoche entstanden Bühnenbild und Kostüme und auf dem schlichten Bühnenbild kamen die Hühner aus Pappmaché wunderbar zur Geltung. Auch die Schülerinnen und Schüler der Band und des Chors übten lange Monate und gaben dem Stück mit eindrücklicher Energie die perfekt passenden musikalischen Farben.

Das Publikum verliess schlussendlich den Saal, schweissüberströmt, aber vor allem mit viel Wärme im Herzen. Die Orientierungsschule Tafers ist überaus stolz auf ihre Schülerinnen und Schüler und freut sich bereits auf das nächste Projekt. Die Schreibarbeiten sind bereits im Gange.