Übel und ekelerregend - einige Wahrheiten sind grausam.

DMZ - GESELLSCHAFT / LEBEN ¦

Matthias Walter ¦

#mittellaendische ¦

 

Ein Kommentar unter dem Video trifft es sehr gut:

"Reiche Menschen entscheiden darüber, dass arme Menschen in Äthiopien ausgebeutet werden, damit sich arme Menschen in Deutschland Klamotten bei KIK oder H&M leisten können.

Das ist ganz schön Perplex."

Und genau deswegen ist die Welt eben diese Hölle ("dafür, dass der eine dies genossen hat, muss der andere leben, leiden und sterben" - die Welt der Gegensätze (jedoch: "Mit dem Aufhören der Gegensätze würde der totale Stillstand und somit der Tod eintreten.") - wenn man es ganzheitlich betrachtet (ansonsten würde man ja automatisch sagen, dass das eigene Leben mehr wert ist als andere, und das wäre ein "Beweis", dass man ja eben doch einen Unterschied zwischen sich und anderen macht).

Wie würde die Welt aussehen/funktionieren können, wenn man die "Diagonale" beziehungsweise das Gefälle (oder die "Gefälle-Stellen") anpassen und verändern würde - im Sinne von mehr Gleichheit und "Gerechtigkeit"?

Wäre die Welt dann besser (weniger Leid?)? Haben wir überhaupt Möglichkeiten, die Welt positiv zu verändern - in unserem Zeitrahmen?

Selbst wenn wir die Geburtenraten in den entsprechenden Ländern massiv drücken könnten und ressourcenschonender leben würden, es wird immer Menschen geben, die reich sein wollen, mehr haben wollen als andere. Und dann wird sich immer wieder ein Gefälle auftun - so, wie es schon immer gewesen ist. Der Abstand zwischen starken Ausbeutern und Ausgebeuteten und der zwischen Herrschern und Beherrschten hat sich nur "lokal" (in begrenzten Räumen) verringert, nicht aber total, das wäre die Quadratur des Kreises. Und deshalb kann man - nicht-perspektivisch! - nicht davon sprechen, dass die Globalisierung ein Segen für die Menschheit ist (Freiheit und Wohlstand für wen?). Für die Menschheit gibt es meiner Meinung nach überhaupt keinen Segen.

 

Ich gebe zu: Ich habe keine Lösung. Ich habe durchaus ein sehr schlechtes Gewissen (wobei ich sehr, sehr wenig für Kleidung ausgebe - aber dadurch bin ich wohl auch kein besserer Mensch, vermute ich ganz stark).

Es ist wohl ein grosser Nachteil, das ständig im Hinterkopf zu haben und im Kopf durchzuspielen. Mit viel Geld, Unwissen (oder optimaler Ignoranz) und Oberflächlichkeit ist man in dieser Welt wohl am besten dran. Vielleicht ist genau das dieser Segen.

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