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Ende eines Albtraums – Tochter findet nach 20 Jahren ihre Eltern wieder

Julia ist wieder bei ihrer leiblichen Familie © Screenshot/Youtube/Ruptly
Julia ist wieder bei ihrer leiblichen Familie © Screenshot/Youtube/Ruptly

DMZ – GESELLSCHAFT/LEBEN ¦ Patricia Jungo ¦

 

 

Es gibt Geschichten, von denen man nur schwer glauben kann, dass sie wahr sind. Die Geschichte von Julia und ihren Eltern Ljudmila und Viktor ist eine davon. Dieser aussergewöhnliche Fall beginnt mit einem Albtraum, der 20 Jahre dauert und nun mit einem Wunder endet.

 

Am 1. Oktober ist die vierjährige Julia in einem Vorortzug zwischen Minsk und Ossipowitschi unterwegs. Es ist der letzte Zug an dem Abend. Julia verschwindet; das absolute Horrorszenario für alle Eltern. Ihre Eltern suchen sie während zwei Tagen auf eigene Faust und alarmieren schliesslich die Polizei. Doch auch diese Suche bleibt erfolglos und alle Aufrufe in den Medien bleiben ohne Echo. Julia befand sich zu der besagten Zeit bereits im benachbarten Russland.

 

Das Mädchen fuhr rund 1000 Kilometer mit dem Zug in Richtung Osten und wurde am Bahnhof in Rjasan gefunden. Die Polizei suchte indessen nur in Belarus und in Russland gab es keine Informationen über ein vermisstes Mädchen. Deshalb wurde Julia auch nicht gefunden. Die Eltern erzählen, sie hätten immer die Hoffnung gehabt, ihre Tochter wieder lebend wieder zu sehen. 20 Jahre sollte es dauern. Nun fand die Familie nach langer und schmerzhafter Trennung in diesem Sommer in Weissrussland (Belarus) wieder zusammen; ein wahres Wunder und ein Segen für die ganze Familie. Julia kann sich nicht erinnern, ob sie verschleppt wurde.

 

Ihren Adoptiveltern gegenüber hatte sie als Kind jedoch verlauten lassen, andere Leute hätten sie mitgenommen. Das Wunder hat die Familie vor allem Julias Freund Ilja Krjukow zu verdanken. Er stellte im Internet und in Vermisstendateien Recherchen an mit den passenden Suchworten. Eines Tages stiess er in einer Zeitung auf die Geschichte vom Verschwinden der kleinen Julia Viktorowna. Das Ministerium in Minsk schreibt, es habe danach keinen Zweifel mehr für ihn gegeben und sogar die Narbe auf den Lippen habe gepasst. Mitte August habe sich Ilja die weissrussiche Polizei kontaktiert und danach ging alles sehr schnell voran. Nachdem die Erbgutanlagen von Mutter und Tochter in einem DNA-Abgleich in die Gerichtsmedizin gegeben worden waren, bestand absolute Sicherheit über die Verwandtschaft der beiden. Julia erzählt, es sei niemand Schuld an ihrem Schicksal und sie sei so dankbar, am Leben geblieben zu sein und eine gute Familie gefunden zu haben. Nachdem sie gefunden worden war und ihre Eltern nicht auffindbar waren, kam sie zuerst in ein Heim und danach zu ihrer Adoptivfamilie, wo sie mit zwei Brüdern aufwuchs.

 

Julia ist ihrer Adoptivfamilie mehr als dankbar. Sie haben stets zu ihr gehalten und ihr sogar das Studium der Pharmazie ermöglicht. Julia ist nun selbst Mutter einer kleinen Tochter, die nun ihre Grosseltern in Weissrussland bereits über die Videoverbindung im Internet kennengelernt hat.

 

 

Quellen: bluewin news/news.heute.ch


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