Bern prüft die Effizienz der Sozialdienste

DMZ - SOZIALES ¦ Patricia Jungo ¦

Der Kanton Bern will sich mit der wichtigen Frage auseinandersetzen, wie die Sozialdienste die bestmögliche Wirkung haben können und dies mit möglichst bescheidenen Kosten. Nun werden mit dem Pilotprojekt Sozialrevisorat vorerst sieben Sozialdienste hinsichtlich Qualität und Effizienz unter die Lupe genommen. Laut Mitteilung der Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) bestand an der Teilnahme am Projekt reges Interesse und etwa die Hälfte aller 66 Sozialdienste im Kanton Bern meldeten sich freiwillig dazu.

Bei den sieben ausgewählten Sozialdiensten Bolligen, Brügg, Burgdorf, Interlaken (Region Jungfrau), Köniz, La Neuveville und Sigriswil wird das Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG zwischen September und Dezember eine Prozess- und Organisationsanalyse durchführen. Laut GEF ist es das erste Mal, dass ein kantonaler Auftrag zur Überprüfung der Sozialdienste an eine externe Revisionsfirma geht. Das Projekt hat also durchaus Pioniercharakter. Ziel des Projektes ist es, dass die Organisation als Ganzes evaluiert werden kann und neue Controllingsansätze getestet werden. So soll das Optimierungspotenzial erkannt werden, um danach in gemeinsamer Arbeit mit den Sozialdiensten Verbesserungsmöglichkeiten auszuarbeiten.

Des Weiteren geht es um eine Unterstützung der jeweiligen Sozialbehörden als Aufsichtsorgane bei der Wahrnehmung der Steuerung und der strategischen Ausrichte. Dafür ist auch das Überprüfen einheitlicher Kontrollstandards vorgesehen. Zustande gekommen ist das Projekt Sozialrevisorat aufgrund eines vom Parlament überwiesenen Vorstosses für «gleiche Vollzugsstandards für Sozialhilfe im ganzen Kanton Bern». Ist das Pilotprojekt einmal abgeschlossen, wird entschieden, inwieweit eine Umsetzung auf gesamtkantonaler Ebene als sinnvoll erachtet wird.

Quellen: Berner Zeitung/bluewin news