Shitstorm für Rolf Knie? Nicht wirklich!

DMZ - GESELLSCHAFT / LEBEN ¦ Marco Perroulaz |

KOMMENTAR

Der satirische Post von Rolf Knie auf seinem Facebook-Account hat so manches Gemüt arg strapaziert, um nicht zu sagen überhitzt. Knie hatte es gewagt, sich satirisch, kritisch zum Thema Thunberg zu äussern. Manche Zeitgenossen haben sich einem schlecht erzogenen Pinscher gleich so in die Sache verbissen, dass sie auch dann nicht nachliessen, als dieser die Situation längst klargestellt hatte. Manche Kommentare zeugten von extrem schlechter Kinderstube.

Im Unterschied zu Knies klar ersichtlicher und später auch entsprechend definierter Satire meinten sie es nämlich ernst und landeten einige Schläge weit unter die Gürtellinie. Dabei machten sie auch vor seiner Person nicht halt. Einer schrieb sogar hin »Rolf Knie Dini Bilder sind Scheisse«. Wie peinlich! Bashing macht vielen wohl besondere Freude, ist vielleicht Blitzableiter für Lebensfrust.

Satire ist nicht mein Job. Ich bin Beobachter und Berichterstatter. Mir ist besonders aufgefallen, dass so bescheiden nur auf Facebook kommentiert wurde. Zwar hatte man auch anderswo versucht, das Bashing gegen Knie anzufeuern. ›20 Minuten‹ etwa titelte »Rolf Knie basht Greta und kassiert verbale Prügel«. Erstens stimmt das so nicht, weil Satire kein Bashing ist.

Und zweitens setzte es zumindest hier nur wenig Prügel. Es besteht noch Hoffnung. Die Leser sahen das nämlich in ihren Kommentaren grossmehrheitlich anders. In der üblichen Umfrage fanden 60% von immerhin 21094 Votanten Knies Post »Genial – mit Schalk und Tiefgang, einfach sympathisch«. Sie hatten offensichtlich den augenzwinkernden Text verstanden.

Persönlich bemitleide ich einfach das arme Mädchen, das wohl allein der Geldgier wegen zwischen Eltern und Manager aufgerieben wurde und vermutlich weiterhin wird. Aktuell, nun nach den Wahlen, ist es hierzulande sehr ruhig um Greta geworden. Wie man hört, muss sie sich bei etlichen Auftritten in Kanada einem sehr rauen Wind aussetzen. ›Bashing macht vielen wohl besondere Freude‹ habe ich weiter oben schon geschrieben. Doch darüber schreiben Medien auf unserem Kontinent lieber nichts.