Medikamentenkosten 2018 so hoch wie noch nie

DMZ – WIRTSCHAFT ¦ Patricia Jungo ¦

Die Medikamentenkosten in der Schweiz haben 2018 einen Rekordstand erreicht. Sie kamen zu Lasten der Grundversicherung auf einen Wert von 7,6 Millionen Franken. Dies bedeutet im Vergleich zum letzten Jahr einen Anstieg um 08, Prozent. Laut dem am Freitag veröffentlichten Arzneimittelreport der Krankenversicherung Helsana soll die Preissteigerung im Vergleich zu den Vorjahren geringer ausgefallen sein.

Dies sei den Preisüberprüfungen durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) sowie den auslaufenden Patenten bei einigen Originalpräparaten zuzuschreiben. Weiter ist dem Bericht zu entnehmen, dass die Kosten um rund 46 Prozent höher sind als im Jahr 2010. Der Grund liege für die Hälfte des Anstiegs bei Krebsmedikamenten und Immunsuppressiva, die zugleich auch die teuersten Medikamentengruppen seien. Auch betont die Studie die Tatsache, dass im Vergleich dazu die Gesamtkosten für das Gesundheitswesen im gleichen Zeitraum mit rund 27 Prozent deutlich weniger gestiegen seien. Dies belegen die Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS). Für Helsana besteht grosses Einsparpotential; dies bei der Verwendung von Nachahme-Präparaten von biologisch hergestellten Arzneimitteln, den Biosimilars. Es sei aber immer noch so, dass die Ärzte in der Schweiz vor allem Originale verschreiben würden.

Da es keine verbindlichen Vorgaben für die Ärzte gebe, würde dieses grosse Einsparpotential leider nicht ausgeschöpft. Ein sehr ernst zu nehmendes Problem ist für Helsana auch die Zunahme von Infektionen mit antibiotikarestistenten Bakterien. Dazu wurden in der Studie die Antibiotika-Verschreibungen im ambulanten Bereich im der Zeit von 2012 bis 2018 unter die Lupe genommen. Dabei fällt auf, dass vor allem Breitspektrum-Antibiotika verschrieben werden und der Anteil der Labortests ist eher niedrig. Solche Tests sind aber sehr nützlich, um einen sachgerechten Umgang mit Antibiotika sicherzustellen. Nur so ist es möglich, spezifisch wirksame Mittel zu verschreiben.