Die "ideale" und damit heile Schweiz gibt es nur noch in den Geschichtsbüchern

DMZ – GESETZ / RECHT ¦ Daniel Birkhofer ¦

KOMMENTAR

«Die Vorwürfe gegen Bundesanwalt Lauber sind heftig, aber vermutlich sind sie richtig – seine handgestrickte Methode kann den Ruf der Schweiz nachhaltig schädigen»

Die Vorgänge in der Bundesanwaltschaft machen Mark Pieth grosse Sorgen – dabei sei die Pleite im Fifa-Verfahren noch das geringste Problem. 

 ... ja, Bundesanwalt Lauber hat sich da in etwas hineingeritten - so scheint es sich am Firmament zumindest immer mehr zu konkretisieren...

Von der Integritäts- und Loyalitätsfrage sowie Imageschaden und Reputationsschaden ist die Rede - nachvollziehbarerweise...

Aber: der Bundesanwalt ist nicht alleine; er ist umgeben von Aufsichtsbehörden, "integren" Mitarbeitenden, politischen Verantwortlichen (wird ja durch die vereinigte Bundesversammlung erlaucht...); wo sind da in solch einem System die korrigierenden, klärenden und sanktionierenden systemrelevanten und auch -erforderlichen Eingriffe erkennbar? Bisher kaum bis nirgends...

Oder: ist man etwa mit der eigenen "Vogelstrausspolitik" auch selber gar nicht so weit weg von den Bundesanwalt Lauber gegenüber gemachten Vorwürfen?

Bekanntlich "wäscht die eine Hand die andere" - wenn es dann gerade so sein muss; in nepotistisch anmutenden Systemkonstellationen durchaus eine gangbare Praxis...

Die "ideale" und damit heile Schweiz gibt es nur noch in den Geschichtsbüchern und den regelmässig zelebrierten Riten bei Selbstdarstellungsinszenierungen und der Pflege von Mythen...

Eine traurige, aber durchaus ernüchternde Vorstellung!