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Migros Regionalchef nur dank Wahlfälschung nicht abgesetzt

DMZ – WIRTSCHAFT / GESELLSCHAFT ¦ Daniel Birkhofer ¦

 

Damien Piller ficht seit Monaten einen Streit mit der Migros Zentrale in Zürich aus. Diese wirft ihm ungetreue Geschäftsführung und Betrug vor. Im Fokus stehen zwei Bauprojekte für Migros-Filialen im Kanton Neuenburg.

Auch die Geschäftsleitung der regionalen Migros-Genossenschaft hat Schritte gegen Piller eingeleitet. Eine Urabstimmung hätte die Verhältnisse klären sollen. 

 

Der MNF-Genossenschaftsrat hatte im 2019  beschlossen, eine solche, ausserordentliche Urabstimmung abzuhalten und den Genossenschaftern der Migros Neuenburg-Freiburg die Frage zu unterbreiten, ob die MNF-Verwaltung abzuberufen sei. Die Einladung zur Stimmabgabe und alle offiziellen Mitteilungen im Zusammenhang mit der Abstimmung erfolgte via Migros-Magazin, dem offiziellen Publikationsorgan der Migros. 

 

„Es ist bedauerlich, wegen der Handlungen einer einzigen Person an diesen Punkt zu gelangen, aber wir sind bereit, diesen Schritt zu tätigen, damit die MNF zu einer gesunden Corporate Governance zurückfinden kann“, sagte damals Daniel Bena, Präsident des MNF-Genossenschaftsrats. „Der Genossenschaftsrat und die Geschäftsleitung der MNF fordern einstimmig den Rücktritt der Mitglieder der Verwaltung, aber diese klammern sich an ihre Sitze“, ergänzte er. 

Und nun steht fest - Das Resultat einer Urabstimmung in der Migros-Genossenschaft Neuenburg-Freiburg gegen die Abberufung der Genossenschaftsverwaltung ist laut der Staatsanwaltschaft durch Wahlfälschung zustande gekommen.

 

Die Polizei verhörte am Mittwoch mehrere Personen und beschlagnahmte Material.

Von den rund 50'000 eingegangenen Stimmzetteln zur Vertrauensabstimmung über den umstrittenen Migros-Regionalchef Damien Piller seien rund 28'000 gefälscht gewesen.

Wären nur gültige Stimmzettel berücksichtigt worden, hätte sich laut Angaben der Behörde das Abstimmungsergebnis gekehrt.

 

Gemäss dem bislang kommunizierten Abstimmungsentscheid sprachen sich 64.5 Prozent der Teilnehmenden gegen die Entlassung der Genossenschaftsverwaltung unter dem Vorsitz von Damien Piller aus. Dieser steht im Verdacht, in die eigene Tasche gewirtschaftet zu haben. Der Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) reichte Strafanzeige gegen ihn ein. Damien Piller wies die Vorwürfe von Beginn weg zurück.

 

 ... "Macht" ist nie zu rechtfertigen, aber immer zu legitimieren... Wenn aber ein Wahlstrategen-Team "Piller" beschliesst, die "Legitimation" (Wahlergebnisse aktiv zu beeinflussen oder eben zu manipulieren...) auf diese Art und Weise zu befördern, ist wohl "Gewalt" am Werke und diese ist niemals zu legitimieren... Ein leidiges Beispiel, direktdemokratische Instrumente mittels Gewalt zu beeinflussen, zu Gunsten bestimmter Interessen - es sind also nicht die Argumente oder der Verhaltens- und Leistungsausweis, die zählen, sondern die Haltung, Einstellung und der allfällige Respekt der aktuellen "System-Owner" gegenüber direktdemokratischem Entscheidungsverständnis... Mafiöse Machenschaften oder das "Schaffen von Macht"; was eben Gewaltanwendung bedeutet und damit Illegitimität...

"Denken ist erlaubt, vielen bleibt es erspart." (Sartre)

 

 

Quelle: SRF ¦ migros 


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