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Die pekuniär höchst eigennützige Santésuisse unter Präsident Heinz Brand

Die Masken sind gefallen (Bildquelle: santesuisse.ch)
Die Masken sind gefallen (Bildquelle: santesuisse.ch)

DMZ – MEDIZIN / RECHT / POLITIK ¦ Walter Fürst ¦

 

In einem Interview mit Blick lässt Santésuisse Präsident Heinz Brand die Masken nun auch bei den Verantwortlichen von Santésuisse endlich fallen! Dort behauptet, respektive lügt er nachweislich im Lobby-Interesse von Santésuisse. Denn es stimmt nicht, dass angeblich weniger als zehn Parlamentarier heutzutags noch einen Bezug zu Krankenkassen haben. Gemäss Lobbywatch.ch sind es allerdings aktuell insgesamt 13 parlamentarische Krankenkassenlobbyisten. Von der CVP Ruth Humbel (Concordia) und Leo Müller (Groupe Mutuel), von der FDP Olivier Français (Groupe Mutuel), Damian Müller (Groupe Mutuel) und Anna Giacometti (Stiftung ÖKK), von der BDP Lorenz Hess (Visana) und Martin Landolt (Groupe Mutuel), von der SVP Alex Kuprecht (Groupe Mutuel) und Marco Chiesa (Groupe Mutuel), sowie von der GLP Martin Bäumle (Groupe Mutuel).

 

Der Patientenvertreter Dr. Andreas Keusch sagt dazu: „Heinz Brand kann somit durchaus als Lügner bezeichnet werden. Zudem ist Christian Kolbe vom Blick offensichtlich ein reiner Auftragsjournalist des Ringier Verlages, der nicht einmal weiss, wie viele parlamentarische Lobbyisten im Parlament sind, es letzten Endes also völlig egal ist, was sein Interviewpartner so alles ‘dahinschwafelt’! Somit ein typischer überflüssiger höchst inkompetenter opportunistischer Boulevardjournalist, dem sein Einkommen wohl wichtiger ist, als die Last der Prämienbelastung, unter denen dessen Leser leiden.“

 

Als „Spitze dieses Eigennutzes“ muss man jedoch die Aussage von Heinz Brand zum vorliegenden mangelhaften Willen des Parlaments hinsichtlich Sparpotential einstufen. Denn wenn man die im Hintergrund eigennützig ablaufenden Kostenoptimierungen von Heinz Brand & Co. hinsichtlich des angeblichen Sparpotentials mit deren Geheimverträgen zu menschendiskriminierenden angeblich kostenoptimierenden medizinischen Rationierungen anstelle von Rationalisierung von medizinisch therapeutischen Behandlungsoptionen als evidenzbasierte Dämpfungsmassnahme im Angebotsbereich als Insider bestens kennt, lässt es keinen anderen Schluss zu.

 

Dazu sagt Andreas Keusch: „Dies beweist, dass der amtsmissbrauchende medizinisch und pharmakologisch höchst inkompetente Jurist nicht wirklich ein Interesse am Wohl der Versicherungsnehmerinnen und -nehmer der Verbandsmitglieder von «Santésuisse» hat, sondern nur skrupellos versucht, Gewinn und Profit für dessen Mitglieder herausschlagen zu können! Ganz Jurist hat er noch eine kleine Absicherung eingebaut: «… sofern dies keine Nachteile mit sich bringt …», im Wissen aber wohl, dass die Kassen das Fixpreissystem schonungslos umsetzen würden. Die Fachkompetenz seiner juristischen Kollegin, Professorin Brigitte Tag hinsichtlich der generell fehlenden Kosten-/Nutzenbewertung dank adäquater Versorgungsforschung zu Indikation und Outcome somit ein weiteres Mal als Kassenlobbyist im reinen höchst eigennützigen wirtschaftlichen Eigeninteresse gezielt zu missachten beliebt! (Widrig. D, Tag Brigitte. Rechtliche Aspekte der Kosten-/Nutzenbewertung in der Medizin. Hill 2012, NR. 65.)“

 

Andres Keusch führt weiter aus, dass mit der Managed Care Vorlage diverse menschendiskriminierende, wirtschaftlichkeitsoptimierende, skrupellose Details von im Hintergrund geheimvertraglich ablaufenden Rationierungen zum Vorschein gelangen. Ohne gleichzeitige medizinische Kosten-/Nutzenbewertungen durch die Krankenversicherungen, wie die Krankenkassen zunehmend skrupellos versuchten, nur das Billigste anstatt das medizinisch, individuell effektivste Medikament für den jeweiligen Patienten bezahlen zu müssen. Dies um die Kosten im jeweils laufenden Jahr für attraktive Prämienangebote im nächsten Jahr möglichst tief anbieten und weiterhin möglichst wettbewerbsattraktiv tief halten zu können. So würden beim jährlichen Krankenkassenkarussell teure Versicherungsnehmer vergrault und zum Wechsel bewegt.

„Egal, ob nun deswegen eine ungenügende Therapie oder eine Rationierung einer medizinischen Therapie im Langzeitnutzen sogar zu noch höheren Kosten führen würde. Wenn man den Patienten loswerden konnte, dann ist man trotz nachträglich gesamthaft ansteigenden Kosten im eigenen System diesen erfolgreich losgeworden! Der höchst eigennützige dabei zugrundeliegende Mechanismus ist das menschendiskriminierende Bonus / Malus Geheimvertragssystem der Krankenkassen mit den Leistungserbringern, welche selber wiederum daraus deren höchst eigennützigen Wirtschaftlichkeitsinteressen zu ziehen versuchen.“

 

Hier z.B. zum Vorschein gekommene Verhandlungsversuche von Visana, einem nachweislichen «santésuisse» Mitglied:

„Dies ist eben nur möglich, wenn keine transparente Qualitätsförderung und -kontrolle (externe Audits) von Indikation und Outcome seitens der Krankenversicherungen und Leistungserbringer betrieben werden muss. Mit der Revision Art. 56 Abs. 3bis sowie Art. 82a KVG «Kontrolle der Weitergabe von Vergünstigungen» …“

… tritt der Jurist und Kassenlobbyist Heinz Brand nun endgültig in die «Korruptionsfalle»!

Immerhin betonter, dass das Sparpotential bei Generika immens sei! Bis anhin hat man bei Managed Care Versicherungsmodellen dank Superrabatten von 70% für Vorzugsgenerika zusammen mit den eigennützigen Managed Care Netzwerken problemlos abkassieren können, denn die erzielten Rabatte wurden dank Geheimverträgen hälftig zwischen Netzwerk und Kassen aufgeteilt.

Laut Mitteilung von der ehemaligen parlamentarischen Patientenvertreterin Margrit Kessler an Andreas Keusch war diese Regelung völlig egal, wenn diese Geldflüsse – geregelt in Geheimverträgen! – für Qualitätssicherung verwendet wird. O-Ton Margrit Kessler: „...ich habe nichts gegen Kickbacks, wenn die Geldflüsse offengelegt und für die Qualitätssicherung verwendet werden. Qualität kostet und endlich haben wir eine Geldquelle gefunden. So vertreten wir unsere Meinung auch in der Revision Heilmittelgesetz...“

 

„Dies hat man ja mit der Revision HMG/KVG (2. Etappe) 2016 entsprechend geregelt und legalisiert. Nun können die Kassen auch bei Rabatten zu Originalpräparaten kräftig abkassieren, ohne dass diese gemäss KVG für dieses nun bezogene Geld nachweislich medizinische Qualitätsförderung und Kontrolle betreiben müssen! Die Versicherungen sind ja im KVG als Dienstleister per se ausgeschlossen, haben so nach wie vor einen Freipass, mit diesen Retrozessionsgeldern tun und lassen zu können, was sie eben gerade wollen!“ sagt Andreas Keusch dazu.

 

Der Medikamentenmarkt in der Schweiz erzielte 2019 ja ein Volumen von 6,136 Mrd. Franken zu Fabrikabgabepreisen. Der OTC-Markt zu 734,4 Millionen Franken. Eigennützige Krankenkassen können nun angesichts dieser Regelung problemlos auf den bisherigen Zustupf aus dem Generikamarkt verzichten und den Focus auf die enorm teuren Biopharmazeutika legen, bei welchem der Bundesrat und das BAG Art. 32 Abs. 1 KVG gezielt dank fehlender Einforderung und Umsetzung des Z-Kriteriums missachten und so SL-Limitationen ermöglichen, rein wirtschaftlich Rabatte aushandeln zu können, da die Schaufensterpreise im Interesse der Hersteller bei den dreijährigen Preisüberprüfungsrunden durch das BAG so nicht nach unten korrigiert werden müssen.

 

Der Patientenvertreter Dr. Andreas Keusch führt dazu weiter aus: „Da die Versicherungsspezialisten nur fachfremdes Bürositzleder aufweisen, also nicht praktizierende Ärzte sind, sind die Versicherungen so eben nicht in der Lage, medizinische Indikation und Outcome, und damit die medikamentöse Behandlungsqualität zu verbessern! Deswegen wird unter Ausschluss medizinischer Fachkenntnisse eben alles nur noch nach rein wirtschaftlich eigenbereichernden kostenoptimierenden Vorstellungen gesteuert, kostenineffizient menschendiskriminierend rationiert. Ein Geniestreich eigennütziger amtsmissbrauchender Krankenkassenlobbyisten. Sie kommen so einfach zu Ihrem Geld für erwünschte Prämienverbilligungen, ohne aber gleichzeitig langfristig etwas am aktuellen Preisfestsetzungssystem von SL-Arzneien tatsächlich im Interesse der Pharmaindustrie ändern zu müssen!“

 

Trotz stetig höheren Preisen verschlechtert sich somit die medikamentöse Behandlungsqualität zunehmend, an deren sich die Krankenversicherer aber zunehmend ohne Behandlungsverantwortung übernehmen müssend zusätzlich parasitär zu bereichern verstehen!

 

 

So kann man das Referenzpreissystem bei Generika leicht einfordern, den Prämienzahlern weiszumachen versuchen, Generika seien 1:1 Kopien der Originalpräparate, damit einfach Kosteneinsparungen im Medikamentenmarkt erzielen zu können. „Wobei es unterdessen auch den medizinisch inkompetentesten eigennützigen Juristen bekannt sein sollte, dass dies eben nicht der Fall ist“, ergänzt Andreas Keusch.

Perger L, Fattinger K. Generika und Arzneimittelverschreibung.

Schweiz Med Forum, 12(11):2012; S. 237-40

 

Heinz Brand ist es am Ende also provokativ ausgedrückt somit völlig egal, wie es seinen Versicherungsnehmerinnen und Versicherungsnehmern schlussendlich gesundheitlich geht! Egal, ob zu tief oder zu hoch ‘dosiert’, Hauptsache der Preis stimmt kurzfristig für die Kassen. Generika sind ja angeblich 1:1 Kopien der Originalpräparate! Langfristige Kosteneffizienz und medizinische Sicherheit ist im Krankenversicherungsbusiness somit leider völlig uninteressant!

 

Zudem: Wie viel verdient Heinz Brand als santésuisse Präsident, dessen Lohn auch aus Prämiengeldern finanziert wird? 2016 wurde er für ein 30% Pensum noch mit 100'000 Franken honoriert.

Laut Dr. Andreas Keusch lautet die Frage, die wir uns vor diesem Hintergrund stellen müssen, wenn die Patienten von den Krankenkassen als Prämien- und Steuerzahler nicht über den Tisch gezogen werden wollen: „Wie verpflichtet nun santésuisse Präsident Heinz Brand die Mitglieder dazu, zusammen mit deren Leistungserbringern der diversen Versicherungsmodellen eine entsprechende Begleitforschung zur Förderung einer kosteneffizienten Indikation medikamentöser Therapieoptionen zu etablieren, welche von der Pharmaindustrie anerkannt werden muss und medizinisch sachlich evidenzbasiert unabhängig durchgeführt und extern kontrolliert werden kann. „Alles andere ist nur als propagierter blanker Betrug der Krankenversicherungen am jeweiligen Versicherungsnehmer zu bezeichnen!“

 

Heinz Brand ist nicht mehr ein Mitglied des Parlaments und kann deshalb für sein Handeln missbräuchlicher Verwendung von Prämiengeldern der Mitglieder von santésuisse grundsätzlich strafrechtlich zur Rechtfertigung belangt werden. Er wurde durch die Stimmbürger/Innen seines Kantons abgewählt, was ein deutliches Misstrauensvotum, resp. Verlust des Vertrauens der jeweiligen Bevölkerung in dessen Volksvertreter darstellen kann.

 

 

„Kein Wunder, wenn Herr Brand höchst unseriös öffentlich meinungsmanipulierend nicht einmal mehr wissen will, wie viele parlamentarische Krankenkassenlobbyisten aktuell in Bundesbern gesamthaft und für den Branchenverband santésuisse interessensvertretend sitzen! Wer so schamlos das Volk belügt, dem kann zukünftig zu keinem Zeitpunkt mehr Vertrauen entgegengebracht werden. Heinz Brand beweist so prinzipiell die zugrundeliegenden rein pekuniären Eigeninteressen im Schweizer Gesundheitssystem erneut sehr eindrücklich, wie von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt 2017 in der NZZ kurz und prägnant zusammenfassend über den tatsächlich bedenklichen Status Quo des Schweizer Gesundheitssystems geäussert hat:"

Kommentar Prof. Dr. med. Paul-Robert Vogt zu Leserdebatte:

Welche Änderungen braucht das Schweizer Gesundheitssystem?

NZZ Online, 2. Juli 2017

https://www.nzz.ch/leserdebatte/leserdebatte-welche-aenderungen-braucht-das-schweizer-gesundheitssystem-ld.1303835

 

 

„Heinz Brand erfüllt somit problemlos Bullet Point 1, 2, 3, 5 und insbesondere Bullet Point 8! Der entsprechende Ringier Journalist, glorios Bullet Point 7.“

 

Kann es nun einfach so im Schweizer Gesundheitssystem und insbesondere mit der sich schamlos aus unseren Prämiengeldern selbstbereichernden Protagonisten des Krankenversicherungssystems weitergehen?!

 

Ist diese Darstellung des vorliegenden Missbrauchs unserer Prämiengelder im Schweizer Gesundheitssystem so tatsächlich erneut völlig von der Hand zu weisen?!

 

Ist Heinz Brand so nur ein Systemopfer dieses politisch fehlgesteuerten Krankenversicherungssystems oder eben ein skrupelloser Täter?!


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