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Zürcher Unispital entlässt Herzklinik-Leiter Maisano

DMZ – ZÜRICH ¦ MM ¦

 

Nun ist es soweit und definitiv - Das Universitätsspital Zürich (USZ) entlässt Francesco Maisano, den umstrittenen Leiter der Herzklinik, weil er sich selber bereichert und Operationsberichte verfälscht hat. Seine Entlassung war nur eine Frage der Zeit. Der Vorwurf, Implantate einer Firma verwendet zu haben, an der er selber beteiligt ist, und diese Interessenbindung nicht deklariert zu haben, wiegt schwer.

 

Auch vom Whistleblower muss gehen

Der Whistleblower, der die Missstände publik machte, muss ebenfalls gehen. So hat sich dieser wohl die weitere Entwicklung nicht vorgestellt. Dank ihm sind wichtige Fakten ans Licht gekommen und zum Dank muss er nun seinen Hut nehmen. Begründung des USZ - Durch die Entlassung soll in der Herzklinik endlich wieder Ruhe einkehren. «Mit der Trennung von beiden am Konflikt beteiligten Personen schaffen wir die Voraussetzung für einen Neustart», sagte USZ-Direktor Gregor Zünd an einer Medienkonferenz.

 

Für Maisano sind die ganzen Vorwürfe «ein unfundiertes Konstrukt», um ihm zu schaden.

Aktuell ist der Herzchirurg beurlaubt. Ende Juli hat das USZ ihn zudem seines Amtes enthoben, damit er nicht mehr auf das interne System zugreifen kann.

 

Das USZ schreibt auf der eigenen Website dazu:

"Prof. Francesco Maisano verlässt das USZ

Prof. Francesco Maisano verlässt das USZ per 28. Februar 2021 im gegenseitigem Einvernehmen. Die Parteien sind ungeachtet der noch laufenden Untersuchungen übereinkommen, dass eine Trennung angesichts der andauernd belastenden Situation für beide Seiten die beste Lösung ist.

Mit Prof. Maisano verfügte das USZ über einen hervorragenden, international anerkannten Chirurgen und eine innovative Persönlichkeit. Er verkörpert international die neue Ära der modernen Herzchirurgie und trieb die Entwicklung minimalinvasiver Interventionen aktiv und in wesentlichen Bereichen voran. Damit wurde die klassische Technik mittels offener Chirurgie an der Herz-Lungenmaschine in vielen Fällen überflüssig. In Zusammenarbeit mit anderen Kliniken hat er mehrere neue Therapien etabliert.

 

Auch hat er die akademische und medizinische Ausrichtung der Klinik entscheidend weiterentwickelt und sich in der Aus- und Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten engagiert.

Das USZ bedauert die gegen ihn gerichtete Medienkampagne. Der Spitalrat und die Spitaldirektion danken Prof. Maisano für die Zusammenarbeit und wünschen ihm für seine berufliche wie private Zukunft alles Gute."

 

 

Quelle: USZ


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