Renner Kolumne - Einstand

Alon Renner (Potrait von Olivia Aloisi)
Alon Renner (Potrait von Olivia Aloisi)

DMZ – KOLUMNE ¦ Alon Renner ¦

 

Einstand: Als mich David Aebischer bat, eine regelmässige Kolumne für Die Mittellaendische zu verfassen, war ich sofort Feuer und Flamme. Und wollte diese dem Thema Borscht widmen. Borscht, der glühend roten Randensuppe russischer Prägung. Einer Leckerei, in der sowohl Knödel, als auch die bunten Geschichten meiner Ahnen schwimmen.

 

Dampfend in heissen Tellern gereicht, sollte diese Brühe nicht nur die Herzen der geneigten Leserschaft erreichen, sondern auch deren Hunger stillen und sie im Kampf gegen das Böse stärken. Denn ohne Zweifel, bin ich hier bei den Weltverbesserern gelandet. (Zu denen ich mich natürlich ebenfalls zähle.) Hammer und Sichel, wohin das Auge nur reicht. Nun gut, wir haben dazu gelernt. Kommunismus: Pfui Teufel! Kapitalismus: auch nicht das Wahre! Borscht: unendlich Lecker! Aber er muss nach dem Rezept meiner Grossmutter angefertigt sein, sonst vermiese ich mir den ersten Tag in der Redaktion und alle neuen Gspänli laufen davon.

 

Was darf man hier also in Zukunft erwarten? Ein Potpourri! Ein Potpourri dessen, was mir im Laufe der Woche so durch den Kopf geht. Stimmen wir uns also ein wenig ein. Und zwar mit Fatima Dunn. Dies ist meine neuste musikalische Entdeckung. Eine Schweizerin. Ein One Woman Cello Orchester mit Gesang. Sie ist der absolute Hammer! Eine meiner nächsten Kolumnen werde ich «Fatima Dunn Lobgesang» nennen. Sophie Hunger, Stephan Eicher und Faber können noch so einiges von ihr lernen. Abonniert doch am besten gleich ihren Youtube Kanal: https://www.youtube.com/watch?v=cZSQS7lY2LE

 

Steigende Corona Fallzahlen: Ganz offensichtlich, verderben zu viele Köche den Brei. Wenn jeder Kanton sein eigenes Süppchen kocht, könnt Ihr den Borscht zum Fenster hinaus werfen. Gut wird er nur, wenn die Küchenbrigade dem Chef folgt. Wir sind in einer Pandemie, da können wir uns 26 verschiedene Rezepte nicht leisten.

Der Bundesrat muss den Lead haben, die Kantone ausführen. Und die Eigenverantwortung gehört abgeschafft. Denn die gibt es beim Sex, beim Alkohol, bei den Zigaretten und dem Strassenverkehr ja auch nicht.

Unser ganzes Leben wird vom Staat reguliert. Und bis anhin hat dies nur sehr wenige gestört. Beispiele gefällig? Man kann als Minderjährige(r) kein Alkohol kaufen oder ins Bordell, man kann als 20jährige(r) nicht mit einer/einem Minderjährigen schlafen, man kann nicht besoffen Auto fahren, man darf nicht im Zug, im Restaurant oder im Flugzeug rauchen, etc. etc. Niemand setzt in diesen Bereichen auf Eigenverantwortung. Aber mitten in einer Pandemie ist es der Eigenverantwortung der Bevölkerung überlassen, ob sie Masken tragen soll oder nicht? Da dreht sich meine Grossmutter im Grab um.

 

Diese Woche sind die ersten Clubs, Theater und Konzertsäle eingegangen. Unter anderem das Hive, das Gonzo und das Mascotte in Zürich, die Reithalle und das Bierhübeli in Bern haben ihre Tore geschlossen. Das Bierhübeli versucht es ab dem 09.11 mit einem geänderten Besucherkonzept. Die anderen Lokalitäten bleiben zu...

 

Wenn wir nicht zuschauen wollen, wie ein Veranstalter nach dem anderen, die Künstler, die Musiker, die Schauspieler, die Tänzer, die Schriftsteller, die Maler und die Bildhauer in den Konkurs getrieben werden, müssen wir uns wehren. Wir müssen die Politiker dazu zwingen, nicht nur Milliarden für Rüstung und den Erhalt von Konzernen auszugeben, sondern auch für die Kultur, die Gastronomie, für Grossveranstalter, Messen, Hotels und alle Prostituierten im Land. Jetzt dreht sich meine Grossmutter wieder im Grab um. Das mit den Prostituierten war wohl ein bisschen zu viel. Helfen müssen wir ihnen trotzdem.

 

Ich lanciere heute ab 15:00 Uhr eine nationale Awareness Kampagne für die Schweizer Kultur auf Social Media. Bitte teilt sie fleissig über meinen Facebook Account. Ihr findet mich unter Alon Renner. Genau, dies ist mein Name. Es gibt nur einen. Bis nächste Woche. Und passt gut auf Euch auf. https://www.facebook.com/alon.renner


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