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Covid-19 - Die internationale Lage in der Übersicht

DMZ – GESUNDHEIT INTERNATIONAL ¦ MM ¦

 

Weltweit beläuft sich die Zahl der nachgewiesenen Infektionen auf über 49.9 Millionen. Mehr als 1.2 Millionen Menschen sind bisher im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

 

 

 

 

 

 

Nordamerika

USA: Das Land verzeichnet mit mindestens 131'420 Corona-Neuinfektionen den vierten Tag in Folge einen Rekordwert. Der neu gewählte US-Präsident Joe Biden kündigte an, ab seinem ersten Amtstag einen Plan zur Kontrolle der Coronavirus-Epidemie umsetzen zu wollen. Schon am Montag will er US-Medienberichten zufolge einen Expertenrat zur Eindämmung der Pandemie vorstellen. Amtsinhaber Donald Trump hatte im Wahlkampf wiederholt die Gefahr durch das Virus heruntergespielt. Die USA sind das am stärksten von der Pandemie betroffene Land weltweit.

 

Europa

Deutschland: In Deutschland sind am Samstag erstmals mehr als 23'000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, gilt in Deutschland ein Shutdown. Bund und Länder haben sich auf eine massive Beschränkungen des öffentlichen Lebens verständigt. Diese gelten bis mindestens Ende Monat. So dürfen sich in der Öffentlichkeit nur noch maximal zehn Personen aus zwei Haushalten treffen. Die Gastronomie wird geschlossen, ebenso Freizeitbetriebe, Kosmetikstudios und Massagepraxen. Auch der Amateursport wird eingestellt, Hotels dürfen keine Touristinnen und Touristen mehr beherbergen. Der Detailhandel bleibt geöffnet.

 

Frankreich: Seit dem 30. Oktober gilt im Land ein zweiter Lockdown, der zunächst bis zum 1. Dezember gilt. Restaurants, Bars und nicht-essentielle Geschäfte bleiben geschlossen, Treffen in der Öffentlichkeit sind verboten. Die Bevölkerung darf das Haus nur verlassen, um zu arbeiten, notwendige Einkäufe zu tätigen oder zum Arzt zu gehen. Der Gesundheitsnotstand wurde vom Parlament bis Mitte Februar verlängert.

Macron will das Land mit seinen 67 Millionen Menschen aber nicht wie im Frühjahr weitgehend lahmlegen. Die Wirtschaft soll so weit wie möglich weiterlaufen; die Menschen sollen arbeiten, aber möglichst von zu Hause aus. Auch die Schulen sind geöffnet – was vielen Lehrern Sorge bereitet. Diese bemängeln, dass die Hygienevorschriften in den Schulen nicht eingehalten werden könnten. In der Folge hat Bildungsminister Jean-Michel Blanquer die Vorgaben für Oberschulen angepasst und mehr Heimunterricht zugestanden.

 

Italien: Mit nächtlichen Ausgangssperren und Risikozonen mit Reiseverboten hat die Regierung in Rom die Bewegungsfreiheit der 60 Millionen Bürgerinnen und Bürger verstärkt eingeschränkt. Die Ausgangssperre gilt von 22 Uhr abends bis 5 Uhr morgens. Ausserdem teilt die Regierung das Land in drei Risikozonen ein und erlässt Teil-Lockdowns für besonders gefährdete Gebiete. Vier Regionen sind derzeit rot – im Norden die wirtschaftsstarke Lombardei, das Piemont und das Aostatal sowie im Süden Kalabrien.

Die Verschärfung gilt zunächst bis zum 3. Dezember. Im ganzen Land müssen alle Museen schliessen. Öffentliche Verkehrsmittel dürfen nur noch halbvoll sein. Höhere Schulen und Universitäten müssen auf Online-Unterricht umstellen. Gegen die neuen Massnahmen hat es schon im Vorfeld Proteste gegeben. In Bergamo in der Lombardei halten sie an.

 

Spanien: Die Regierung hat erneut den nationalen Notstand beschlossen, um nächtliche Ausgangssperren verhängen zu können. Der Notstand wurde vom Nationalparlament bis Mai 2021 verlängert. Anders als im Frühjahr wurde diesmal keine totale Ausgangssperre, sondern nur ein nächtliches Ausgehverbot zwischen 23 und 6 Uhr morgens verhängt. Die Anordnung gilt praktisch für das ganze Land.

 

Portugal: Das noch im Frühjahr wegen seiner niedrigen Corona-Zahlen gepriesene Land hat angesichts immer schneller steigender Infektionszahlen einen Teil-Lockdown erlassen. 70 Prozent der rund 10.3 Millionen Bürgerinnen und Bürger des Landes haben seit dem 4. November die «Bürgerpflicht», möglichst zu Hause zu bleiben, sagte Regierungschef António Costa. Die Schulen sind indes weiter geöffnet.

Ab Montag gilt mit Inkrafttreten eines 15-tägigen Ausnahmezustands zusätzlich eine nächtliche Ausgangsprerre von 23 Uhr bis 6 Uhr. Zudem dürfen die Menschen an den nächsten beiden Wochenenden zwischen 13 Uhr und 5 Uhr morgens ihre Häuser nicht verlassen. Die Einschränkungen gelten in 121 der 308 Kommunen einschliesslich Porto und der Hauptstadt Lissabon.

 

Grossbritannien: In Grossbritannien verdoppeln sich die gemeldeten Fallzahlen derzeit alle neun Tage, die Hospitalisierungen steigen stark an. Experten warnen, die Hospitalisierungen werden sich bis Ende November verdreifachen, wenn keine strengeren Massnahmen ergriffen würden. Der britische Premierminister Boris Johnson hat deshalb erneut einen Lockdown angeordnet. Alle nicht für das tägliche Leben notwendigen Geschäfte müssen geschlossen bleiben.

Die Engländer sollen ihre Wohnungen nicht mehr ohne triftige Gründe verlassen. Anders als im Frühjahr sollen jedoch Schulen und Universitäten geöffnet bleiben. Der Lockdown gilt seit dem 5. November und soll bis zum 2. Dezember in Kraft bleiben.

 

Österreich: In Österreich gilt seit dem 3. November ein Shutdown. Die Gastronomie und fast das gesamte Kultur- und Freizeitangebot sind geschlossen. Zwischen 20 Uhr und 6 Uhr in der Früh dürfen die Menschen ihre Wohnung nur noch mit einem guten Grund verlassen. Die Massnahmen sollen bis Ende November gelten. Anders als im ersten Lockdown im Frühjahr bleiben dieses Mal der Handel und auch die meisten Schulen offen. Oberstufenschüler und Studierende sollen wieder online unterrichtet werden.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober deutete bereits mögliche weitere Verschärfungen an. Sollten mehr als 850 Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt sein, seien neue Massnahmen zur Eindämmung des Virus nicht ausgeschlossen.

 

Belgien: Das Land ist in der EU zum Land mit der höchsten Covid-19-Infektionsrate geworden. Das Land mit rund elf Millionen Bürgern wies in den letzten zwei Wochen 1386 neue Covid-19-Infektionen pro 100'000 Einwohner auf. Die meisten Geschäfte habe seit dem 2. November wieder geschlossen. Nachts gilt eine Ausgangssperre. Jeder Haushalt darf nur eine Person pro Woche empfangen; bei Singles sind es zwei – aber nicht zeitgleich.

 

Griechenland: Im Grossraum der Hafenstadt Thessaloniki gilt seit dem 3. November, wegen zahlreicher Corona-Fälle, ein Shutdown. Bürger, die tagsüber ausgehen möchten, müssen eine Nachricht per Kurznachrichtendienst an die Behörden schicken. Zwischen 21 Uhr und 5 Uhr gilt ein Ausgangsverbot. Zudem wird der Flughafen von Thessaloniki geschlossen.

Ausserdem gilt nun in ganz Griechenland eine Maskenpflicht. In sogenannten roten Zonen, in denen die Corona-Zahlen hoch sind, müssen seit dem 3. November zudem Gastronomie-Betriebe schliessen. Diese Massnahmen sollen vorerst für einen Monat gelten.

Irland: Irland hat einen zweiten sechswöchigen Lockdown verhängt. Wer kann, muss bis zum 1. Dezember zu Hause arbeiten. Geschäfte, die keine lebensnotwendigen Waren verkaufen, wurden geschlossen. Treffen mit anderen Haushalten sind bis auf wenige Ausnahmen untersagt. Schulen und Kindergärten bleiben geöffnet.

 

Polen: In Polen steigen die Infektionszahlen rasant. Und mit 445 Menschen sind am Freitag noch nie zuvor mehr Menschen mit oder an dem Coronavirus gestorben. Um die wachsende Zahl der Patienten aufnehmen zu können, hat die Regierung mehrere Staatsunternehmen angewiesen, Feldlazarette zu errichten. Restaurants bleiben zu, Versammlungen mit mehr als fünf Personen sind verboten.

 

Slowakei: Der populistisch-konservative Regierungschef Igor Matovic setzt auf Corona-Massentests. Das sei eine Alternative zu einem strengen Shutdown, zitiert ihn die Tageszeitung «Dennik N». Vor einer Woche liessen sich über 3.6 Millionen Menschen testen. 38'000 positiv Getestete, die sonst unentdeckt die Infektion verbreitet hätten, seien in Quarantäne geschickt worden, so Matovic.

Seit Samstagmorgen setzt die Slowakei ihren beispiellosen Massentest eines Grossteils der Bevölkerung fort. Innerhalb von zwei Tagen sollen sich zum zweiten Mal fast alle über zehn Jahre alten Einwohnerinnen und Einwohner einem Antigen-Schnelltest unterziehen. Die Teilnahme an den Tests ist formell freiwillig. Ab Montag fallen aber alle, die kein negatives Testergebnis vorweisen können, unter eine rigorose Ausgangssperre. Nicht einmal der Weg zur Arbeit ist ihnen dann erlaubt.

 

Tschechien: Das osteuropäische Land kämpft mit einer der am schnellsten steigenden Infektionsraten in Europa. Das 10.7 Millionen Einwohner zählende Land hat in den vergangenen beiden Wochen in Europa die meisten Todesfälle gemessen an der Einwohnerzahl aufgewiesen. Das tschechische Parlament hat darum den seit Anfang Oktober geltenden Coronavirus-Notstand bis zum 20. November verlängert. Die Regierung hat erstmals eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr erlassen. Restaurants und Schulen sowie die meisten Geschäfte sind geschlossen.

 

Schweden: Das Land hat am Freitag mit 4697 Fällen einen Rekordwert vermeldet. Dieser Peak hat sich im Licht rasch steigender Ansteckungs-Zahlen abgezeichnet, und Ministerpräsident Stefan Löfven hat schon vor einer Woche strengere Massnahmen in drei weiteren Regionen des skandinavischen Landes erlassen.

 

Dänemark: In Dänemark haben sich seit Juni mindestens 214 Menschen mit einer ursprünglich bei Nerzen aufgetretenen Variante des Coronavirus infiziert. Die Regierung hat daher angeordnet, alle 17 Millionen Nerze im Land zu töten.

 

Im Land dürfen sich aktuell noch maximal 10 Personen in der Öffentlichkeit versammeln. Zudem ist der Verkauf von Alkohol ab 22 Uhr untersagt und es gilt eine Maskenpflicht in allen öffentlichen Innenräumen.

 

Norwegen: Die Norweger sollen nicht mehr als fünf Gäste in ihren eigenen vier Wänden begrüssen. Private Zusammenkünfte an öffentlichen Orten werden zugleich landesweit auf maximal 50 Teilnehmer begrenzt. Norwegen ist im Europa-Vergleich bislang mit rund 23'200 gemeldeten Fällen und 285 Toten in Zusammenhang mit Covid-19-Erkrankungen relativ gut durch die Pandemie gekommen. Nun steigen die Zahlen ebenfalls.

 

Niederlande: Die Niederlande gehören zu den am stärksten von der zweiten Welle getroffenen Ländern in Europa. Auch in den Niederlanden wird erwartet, dass die Regierung erneut Massnahmen verschärfen wird. So sollen Kinos, Theater und Museen schliessen. Vor knapp drei Wochen war ein Teil-Lockdown verhängt worden. Die Zahl der Neu-Infektionen lag vor dem Wochenende bei mehr als 10'000 binnen 24 Stunden, scheint aber nun langsam zurückzugehen. Doch der Druck auf Spitäler bleibt nach wie vor sehr hoch.

 

Türkei: 40 Prozent der Coronafälle in der Türkei werden aus Istanbul gemeldet. Aus Regierungskreisen wurde vor einigen Tagen verlautet, dass die Türkei die Wiedereinführung von einigen Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie erwägt. Dazu gehörten Lockdowns am Wochenende oder Ausgangssperren für jüngere und ältere Menschen.

 

Russland: Auch in Russland werden Infektionszahlen in Rekordhöhe vermeldet. In der Hauptstadt Moskau muss deshalb ein Teil der Schüler vorerst wieder zu Hause lernen. Russland hat nach den USA, Indien und Brasilien die meisten Infektionsfälle weltweit, gibt aber im Vergleich deutlich weniger Todesfälle an.

 

Naher Osten

Israel: Als erstes westlich geprägtes Land verhängte Israel im September einen zweiten, eingeschränkten Shutdown. Die Zahl der neu nachgewiesenen Corona-Infektionen ist seitdem deutlich gesunken. Am vergangenen Sonntag verzeichnete das Gesundheitsministerium 218 neue Fälle. Auf dem Höhepunkt der Coronakrise vor einem Monat waren es noch mehr als 9000 pro Tag.

 

Nun wurde wieder gelockert: Kindergärten und Vorschulen für Hunderttausende Kinder sind wieder offen. Auch Einrichtungen ohne Publikumsverkehr dürfen ihre Arbeit wieder aufnehmen. Die Auflage, dass Bürger sich nicht weiter als einen Kilometer von ihrem Zuhause entfernen dürfen, wurde aufgehoben. Restaurants dürfen Mahlzeiten zur Abholung verkaufen. Es gelten jedoch weiterhin Versammlungsbeschränkungen.

 

Lateinamerika

Brasilien: Nach den USA und Indien verzeichnet Brasilien die meisten Corona-Infektionen. Im grössten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas wurden bislang mehr als 5.59 Millionen Infektionen und mehr als 161'000 Todesfälle im Zusammenhang mit der Krankheit Covid-19 bestätigt.

 

Asien

China: Das Land meldet einen leichten Anstieg der Corona-Fälle – allerdings auf sehr tiefem Niveau. Die Zahl der Neuinfektionen habe in den vergangenen 24 Stunden bei 33 betragen, nachdem es tags zuvor noch 24 gewesen seien, teilte die Gesundheitsbehörde des Landes am Freitag mit. Jüngere Fälle seien überwiegend aus Übersee importiert worden, teilen die Behörden mit.

 

Indien: Mit 8.4 Millionen Ansteckungsfällen liegt das Land weltweit auf Platz zwei hinter den USA. Seit dem Höhepunkt im September verlangsamt sich die Ausbreitung, und die täglich gemeldeten Neuinfektionen sind

zurückgegangen. Sorge bereitet den Behörden aber ein erneuter Anstieg der Infektionen in Neu-Delhi. Ebenda nimmt die Luftverschutzung aktuell extrem zu. Und Gesundheitsexperten befürchten, dass insbesondere Menschen mit chronischen Erkrankungen anfälliger für Covid-19 werden könnten, wenn sich die Luftqualität weiter verschlechtert.

 

Afrika

Auf dem ganzen Kontinent wurden bis zum 8. November rund 1.87 Millionen Coronafälle verzeichnet. Die Dunkelziffer dürfte sehr hoch sein. Das Coronavirus hat den Kontinent mit bislang knapp 45'000 Todesfällen weniger schwer getroffen als andere Weltgegenden. Neben der jungen Bevölkerung könnte dies an genetischen Faktoren, der Mobilität der Bevölkerung und den Immunsystemen der Menschen liegen.

 

Ozeanien

Australien: Am 1. November verkündete Gesundheitsminister Greg Hunt, dass es erstmals seit fast fünf Monaten keine neuen Positiv-Tests gegeben habe. Der Bundesstaat Victoria im Südosten Australiens hat nach mehreren Monaten seinen Corona-Lockdown aufgehoben. Seit Ende Oktober sind Geschäfte, Bars, Cafés und Restaurants wieder geöffnet. Auch dürfen die Bürger wieder ohne grössere Auflagen ihre Häuser verlassen.

Das gilt für die rund 4.9 Millionen Bürger der Hauptstadt Melbourne zunächst jedoch nur eingeschränkt: Sie dürfen sich in einem Umkreis von 25 Kilometern um ihr Zuhause bewegen. Diese Beschränkung soll erst am 8. November aufgehoben werden. 

 

 

 

Quellen:

  • ECDC, Stand der Daten: 09.11. - https://data.europa.eu/euodp/de/data/dataset/covid-19-coronavirus-data
  • SRF - https://www.srf.ch/news/international/coronavirus-weltweit-die-internationale-lage-in-der-uebersicht-3

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