Bernie Sanders-Hype bringt Entwickler in finanzielle Schwierigkeiten

Bernie auf Chateau Lambert
Bernie auf Chateau Lambert

DMZ – TECHINK / DIGITAL / RECHT ¦ Walter Fürst ¦

 

Nie war Bernard „Bernie“ Sanders (* 8. September 1941 in New York City) berühmter als jetzt im Moment. Wahrscheinlich wissen sehr viele Menschen aber trotzdem nicht um wen es sich bei Bernie Sanders handelt. Der US-amerikanische Politiker, der seit 2007 den Bundesstaat Vermont  im US-Senat vertritt, trat selber schon zweimal an, die Wahlen um das Amt des Präsidenten der USA zu bestreiten (2016 und 2020). Aber die Welt kennt ihn erst seit ein paar Tagen, bzw. sein Bildnis. Im olivefarbenen Parker und Strickfäustlingen wohnte er der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Joe Biden (78) am Mittwoch vor dem Kapitol in Washington, D.C., bei. Ein Foto von ihm im Lässig-Look inmitten der elegant gekleideten Veranstaltungsteilnehmer wurde schnell zum Internet-Hype.

 

In der Talkshow "Late Night With Seth Meyers" reagierte er auf sein Meme

Von 1991 bis 2007 war er Mitglied des Repräsentantenhauses. Im Senat gehört er der Fraktion der Demokratischen Partei an. Sanders trat zu allgemeinen Wahlen bisher als Parteiloser an, für Vorwahlen der Demokratischen Partei trat er als deren Mitglied auf. 

Er war Kandidat bei der Vorwahl der Demokraten zur Präsidentschaftswahl 2016 und gewann mit seiner Kampagne für seine Reformvorstellungen insbesondere viele Junge und Linke in den USA, unterlag aber nach einem lange offenen Rennen Hillary Clinton. Zur Präsidentschaftswahl 2020 trat Sanders erneut in der Vorwahl der Demokraten an, zog aber in deren Verlauf seine Kandidatur für das Amt des US-Präsidenten zurück, nachdem er in Delegiertenstimmen zuletzt deutlich hinter Joe Biden gelegen hatte.

In der Talkshow "Late Night With Seth Meyers" reagierte er auf sein Meme und sagte zu Meyers: "Ich sass einfach nur da, versuchte mich warm zu halten und achtete darauf, was vor mir passierte". Seine Mitarbeiter hätten ihm Dutzende der Fotomontagen gezeigt, bestätigte er lachend. Anschliessend erzählte er dem Moderatoren, dass das Beste an dem Hype das Interesse ist, das daraufhin der Schöpferin der Fäustlinge entgegengebracht wurde. Er sagte, dass Jen Ellis, eine Lehrerin aus Vermont und Teilzeitnäherin, von dem Ansturm der potenziellen Kunden absolut "überwältigt" sei.

 

Der Internet-Hype hat einen Entwickler in finanzielle Nöte gebracht

Über die Webseite Put Bernie Anywhere kann man Bernie Sanders Memes generieren. Der Entwickler Nick Sawhney, der diese Website betreibt, nutzt dafür die Google Maps API. Aufgrund des Erfolges der Webseite geriet der Entwickler aber nun in finanzielle Schwierigkeiten. "Put Bernie Anywhere" wurde zum viralen Internethit. Sawhney zufolge wurden binnen weniger Tage rund 10 Millionen Sanders Memes über die Seite erstellt. Für den Zugriff auf die Street View-Bilder nutzte er eine Programmierschnittstelle für Google Maps, dafür fallen natürlich Gebühren an für die Nutzung dieser sogenannten API, was er wohl "vergessen" hatte. Die Gebühren wurden ihm von Google nun in Rechnung gestellt, die der Student dem US-Technikblog Engadget zufolge nicht bezahlen kann. Hoffen wir, dass er genug Spenden zusammenkriegt, um die Rechnung zu bezahlen.


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