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Details zur Spassgesellschaft

DMZ - GESELLSCHAFT / LEBEN ¦ AA ¦

KOMMENTAR

 

Grund für die Volksverdummung ist die fehlende natürliche Selektion, denn früher konnten sich nur intelligente Menschen erfolgreich Fortpflanzen. Diese These stellt der US-Entwicklungsbiologe Gerald Crabtree in Folge seiner Studien auf, wie auf Forschung & Wissen zu lesen ist.

Viele Wissenschaftler und Psychologen sind schockiert, dass die Menschheit tatsächlich nicht gescheiter, sondern immer dümmer wird. Die aktuellen Geschehnisse bestätigen dies und wir können es alle schon lange beobachten. Eigentlich weiss Mensch, dass er Vieles tut, das komplett gegen die Natur, also letztlich auch gegen sich selbst gerichtet ist. Jedes Kind würde sagen, dass doch kein Mensch so dumm sein kann, sich bewusst selber zu schaden (Drogenkonsum, Umweltbelastungen, Rauchen, Kriege, Gewalt, Mobbing, Extremsport, Fliegerei, Landwirtschaft, Waldrodung, u.v.m.).

 

Das Prinzip der Denkverödung wird uns heute nicht nur in den Medien vorgeführt, sondern diverse Forscherberichte führen uns dies eindrücklich und schonungslos vor Augen. Man kommt unweigerlich zum Schluss, dass die Menschheit schon länger auf einem absteigenden Ast in die Verblödung ist.

Laut vieler dieser Berichte soll der Grund für die allgemeine Verdummung hauptsächlich an der modernen Gesellschaft liegen, die keinen Überlebenskampf mit Intelligenz mehr nötig macht. Die Spassgesellschaft - nach mir die Sintflut.

 

Auch der Dunning-Kruger-Effekt beschreibt eindrücklich, wie der dumme Mensch funktioniert. Als D-K-Effekt wird die systematische fehlerhafte Neigung relativ inkompetenter Menschen bezeichnet, das eigene Wissen und Können zu überschätzen und die Kompetenz anderer zu unterschätzen. Der populärwissenschaftliche Begriff geht auf eine Publikation von David Dunning und Justin Kruger aus dem Jahr 1999 zurück. Täglich kann man dieses Verhalten auf Social Media beobachten, was früher auf der Strasse etwas schwieriger war.

 

Wir können nicht dasitzen und abwarten, dass der Staat und/oder die Politik etwas dagegen tun. Wie immer ist Mensch selbst gefordert. Leider scheint dies bei vielen Menschen in Vergessenheit geraten zu sein, dass man auch Verantwortung trägt und seinen Teil zum Gelingen beitragen muss.

 

Wahrscheinlich macht die Arroganz und der Egoismus des Menschen hier einen Strich durch die Rechnung. Vor allem sind es ironischerweise dann auch immer die Verursacher, die nach Toleranz schreien. Damit werden ihre Schandtaten jeweils aus ihrer Sicht gerechtfertigt. angefangen bei egoistischen Spassdingen, wie z.B. Festivals in Übergrössen, Fliegerei, Feuerwerke, Flugshows, Sportgrossanlässen u.v.m. Ein kleiner Teil von Leuten verursacht für einen grossen Teil Menschen eine Schädigung, welche diese zu akzeptieren haben, bzw. welcher Toleranz entgegengebracht werden soll. Nicht die Mehrheit darf Toleranz erwarten! "Einfach dumm, anders lässt sich dies nicht benennen.", meinen Psychologen einhellig.

 

Die FAZ beschreibt das Thema: im Zusammenhang mit der Neujahrsrede von Bundeskanzler Schröder zum Millennium, in welcher sich ein bemerkenswerter Satz fand: "„Wir (Sie) können nicht dasitzen und abwarten, was der Staat, was die Politik tun können.“  „Was geht in einer Gesellschaft vor, in der ein solcher Satz gesagt werden kann, ohne dass das Groteske und die Absurdität der Aussage auch nur ansatzweise begriffen wird? Ohne dass gesehen wird, dass hier auf billigstem rhetorischem Niveau versucht wird, sich solidarisch anzubiedern und ein Wir-Gefühl herzustellen?“, fragt der Literaturwissenschaftler Jürgen Wertheimer z.B. Er wundert sich über die seiner Meinung nach um sich greifende Kritiklosigkeit unserer Gesellschaft."

 

In einem Buch schildere Wertheimer und neun weitere Autoren, was ihnen an unserer Zeit missfalle. "Ihr Unbehagen fassen sie in dem Wort „Spassgesellschaft“ zusammen. Spass ist für Wertheimer und seine Kollegen das Gegenteil von Kritikbewusstsein. Ein Ausdruck dieses Bedürfnisses nach Spass bei wachsender Unlust an kritischer Ernsthaftigkeit ist die Tendenz zur Harmlosigkeit, ja zur Verkindlichung der ganzen Gesellschaft. Alle wollen niedlich, lieb und lustig sein - nur bloss nicht erwachsen, mündig und ernst." Also Verantwortung sollen gefälligst die Anderen übernehmen. Trotzdem ist es vorwiegend diese Gattung Mensch, welche täglich wächst, die dann überall mitreden will und ihre argumentlosen und sinnbefreiten Kommentare abgibt, ungebeten notabene. Leider zusätzlich immer von Oben herab und empathiefrei.

 

 

"Studien zeigen, dass dumme Leute sich heute ohne Gefahr vermehren können und die Regierungen und Medien fördern diese Verdummung auch noch." In einer These sagt der Human - Genetiker Professor Hugo Mendaci folgendes aus: "In der Vergangenheit, wenn man dumm war, ist man gestorben. Das ging sehr schnell. Der Grund war, irgendetwas würde einen wegen der eigenen Dummheit töten. Entweder wilde Tiere oder der feindliche Nachbarstamm. Nur intelligente Menschen haben überlegt wie man sich verteidigt und lange genug überlebt, um sich fortzupflanzen, statt von einem Säbelzahntiger gefressen oder bei den Kannibalen im Kochtopf zu landen. In der modernen Gesellschaft gibt es aber überall dumme Menschen, sie sind die Mehrheit, und sie können trotz ihrer Dummheit überleben und sich massenweise vermehren. Es ist sogar so, die heutigen Regierungen fördern Dummheit und wollen, dass die Menschen noch dümmer werden als sie eh schon sind."

 

Dieses Sich-Klein-Stellen bemerkt Heinz Schlaffer auch im Hörsaal. Aus Studenten würden „Studis“, die sich vor nichts mehr fürchteten als vor dem Erwachsenwerden. Aus dieser Furcht könnte den Studi wohl nur die Aussicht erlösen, aus der Prüfung als „Magi“ oder „Doki“ hervorzugehen, schreibt Schlaffer so sarkastisch wie treffend.

 

Für viele drängt sich der Eindruck auf, dass die Welt gewissermassen auf der Kippe steht, so viel Schlimmes scheint in dieser derzeit zu geschehen. Forscher unterschiedlicher Disziplinen teilen diese Einschätzung und rechnen mit klaren Worten mit dem Wahnsinn ab. Die massig vorhandenen Bedrohungsszenarien sollten dem Magdeburger Politikwissenschaftler Thomas Kliche zufolge zu einem "Globalisierungsschock"führen, der uns zwinge, eigene Ansichten zu hinterfragen. Dies geschieht aber nicht. Lieber zieht sich der Mensch in die Spassgesellschaftskugel zurück und lässt es sich "gut" ergehen. Alle anderen liegen schliesslich falsch, nicht die eigene Person. Niemals!

 

Thomas Kliche, Experte für Politikpsychologie, spricht in der Mitteldeutschen Zeitung darüber, dass wir uns angesichts einer zunehmend vernetzten und wechselseitig abhängigen Welt mit neuen Realitäten konfrontiert sehen, "die uns dazu nötigen würden, bisher Geglaubtes auf den Prüfstand zu stellen." Dies sei schmerzhaft und unbequem. Neben diesem "Globalisierungsschock" leide die Gesellschaft  zudem an einer "kollektiven Bequemlichkeitsverblödung".

 

Norwegische Forscher analysierten die IQ-Werte zwischen 1962 und 1991 und stellten fest, dass die Werte für jedes zwischen 1962 und 1975 Geborene um fast 3 Prozentpunkte anstiegen. Aber: Jene die nach 1975 geboren wurden, hatten durchschnittlich niedrigere Intelligenzquotienten. 

Wenn man lieber dreimal im Jahr Urlaub mache oder Dschungelcamp schaue, anstatt sich mit den simpelsten Grundlagen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu beschäftigen, sei es um die Demokratie nicht besonders gut bestellt, meint Thomas Kliche weiter. "Die Forschung spricht schon von einer Spät- oder Untergangsphase der Demokratie".

 

Auch Hans-Joachim Maaz spricht in einem Interview von gravierenden gesellschaftlichen Fehlentwicklungen und kommt zu dem Urteil: "Wir sind allesamt gestört". Die Menschen machten beim Wachstumswahn mit, beim Konsumrausch, alles müsse immer besser, immer höher, immer weiter sein, kritisiert der Psychoanalytiker. Aber es braucht keine Experten, um die Volksverdummung festzustellen. Grundsätzlich liegt es trotz Verdummung in den Fähigkeiten des Menschen, diese selbst festzustellen und zu erkennen. Wohl auch deshalb wird diese lieber verdrängt, als dagegen angekämpft.

  

Ob die Gelehrten mit ihren düsteren Prognosen recht behalten werden, wird die Zukunft zeigen. Dass wir in bewegenden, wenn nicht gar stürmischen Zeiten leben, darf hingegen als unbestritten gelten.

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