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AT: Krebspatienten appellieren an Ungeimpfte

(C) Africa Studio
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DMZ – GESELLSCHAFT / LEBEN ¦ Markus Golla ¦   

 

Die Österreichische Krebshilfe verzeichnet zunehmend Anrufe und Zuschriften von KrebspatientInnen und Angehörigen, die sehr verzweifelt sind, weil sich so viele Menschen nicht gegen Covid-19 impfen lassen. Denn das bedeutet für sie, dass sie weiter stark gefährdet sind, sich mit Covid-19 zu infizieren und einen schweren Verlauf zu erleiden.

 

Viele KrebspatientInnen befinden sich seit März 2020 weitgehend in Isolation, hatten aber Verständnis für die notwendigen Einschränkungen – obwohl sie unter zunehmender Einsamkeit und vielen Ängsten litten. Trotzdem hörte man kein kollektives Klagen von ihnen. Jetzt aber melden sie sich zu Wort und appellieren im Rahmen der Krebshilfe-Aktion an die große Gruppe von Ungeimpften, sich bitte impfen zu lassen, weil sie als HochrisikopatientInnen besonders gefährdet sind, sich zu infizieren und schwer zu erkranken. Die Österreichische Krebshilfe veröffentlicht alle Appelle, die sie unter der e-mail-Adresse aufruf@krebshilfe.net erreichen auf der Facebook-Seite https://www.facebook.com/OesterreichischeKrebshilfe.

 

„Die empfohlene soziale Isolation wurde von unseren PatientInnen seit Beginn der Pandemie als Sicherheitsmaßnahme akzeptiert und eingehalten, hat aber die psychische Not, Ängste und die Einsamkeit verstärkt,“ so Mag. Monika Hartl, Sprecherin der Krebshilfe-BeraterInnen. „Besonders spürbar war die Diskrepanz zwischen dem Wunsch nach Nähe zu geliebten Menschen und der gleichzeitigen Angst vor der Nähe und einer möglichen Infektion. Nach Einführung der Impfung hofften viele PatientInnen, dass es ihnen – bei entsprechender Durchimpfungsrate in der Bevölkerung – wieder möglich sein wird, am Leben teilnehmen zu können. Dass sich so viele Menschen nicht impfen lassen, erfüllt KrebspatientInnen mit Unverständnis und großer Enttäuschung.“

 

„Viele KrebspatientInnen haben trotz Vollimmunisierung aufgrund der Therapien und der Erkrankung einen reduzierten Impfschutz gegen Covid-19. Das bedeutet ein höheres Risiko für eine Infektion und für einen schweren Verlauf,“ so Krebshilfe-Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda. „Als Gesellschaft haben wir die Verpflichtung, vulnerable Gruppen bestmöglich zu schützen. Sich gegen Covid-19 impfen zu lassen, dient daher nicht nur dem eigenen Schutz sondern ist auch ein Akt der Solidarität, der selbstverständlich sein sollte,“ mahnt Sevelda. „Die Österreichische Krebshilfe ist DIE Stimme für Österreichs KrebspatientInnen und wir werden alles tun, damit die vielen Appelle auch gehört werden,“ so Sevelda. 


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