Wahlergebnis der Präsidentenwahl in Chile ist eine grosse Freude

DMZ –  INTERNATIONAL ¦ Dr. Peter Beutler ¦             

Als 68er – ich bin immer noch mächtig stolz , das geblieben zu sein -, ist mir das Wahlergebnis der Präsidentenwahl in Chile eine grosse Freude. Ich erinnere mich noch gut an den Putsch von 1973 – ich war damals Assistent am chemischen Institut der Universität Bern. Ein Vertreter der Berner 68er-Bewegung, zusammen mit Ruedi Strahm, Peter Vollmer und den leider allzu früh verstorbenen Ernst Leuenberger und Daniele Jenni.

1969 war ich Chefredaktor des «Berner Student». Nach dem Putsch der beiden Bad Boys der 1970er, Richard Nixon und Henry Kissinger, schrieb ich mir mit zahlreichen Medienbeiträger die Finger wund. Die Haltung der Mainstreammedien war eindeutig: Man unterstützte den Staatstreich; das trotz zehntausender von Menschenopfern, trotz der vielen Berichte über die Folterungen in den Kerkern der Pinochet-Militärdiktatur.

Alles war o.k., wenn man es nur in den Dienst der Kalten Krieger stellen konnte. Die wenigsten dieser scheinheiligen Schreiberlinge leben noch, aber der Handvoll dieser Halunken, die heute noch unter uns sind, denen mag ich ihre Niederlage von Herzen gönnen. Sie dürften am Morgen des 20. Dezember 2021 schlecht aufgestanden sein.

Auch die Mehrzahl der Medien haben sich jetzt eines Besseren besonnen – lassen wir dabei die «Weltwoche» und andere braun bekleckerte Postillen wie die «Schweizer Zeit» einmal rechts liegen. Ihre Bedeutung ist derzeit marginal.