· 

Wie hat sich der Mietmarkt in den letzten Jahren verändert?

DMZ –  WIRTSCHAFT ¦ Maya West ¦                                

 

Deutschland ist ein Mieterland. Zwar haben viele Deutsche auch Eigentumswohnungen und -häuser - oft aber als Kapitalanlage, die vermietet wird, während sie selbst ebenfalls zur Miete wohnen. Der Mietmarkt hat sich durch die aufgenommenen Flüchtlinge und die Konzentration auf die Städte stark verändert.

 

Mietpreisentwicklung

Wo es vor 2017 noch möglich war für 500 Euro eine Zwei-Zimmer-Wohnung in Berlin zu finden, können Sie heute von Glück reden, wenn Sie für diesen Preis ein Zimmer in einer WG ergattern. Winzige Buden (Studio-Apartment) gibt es derzeit ab 1000 Euro. Was ist passiert?

 

In der Zeit von 2012 bis 2021 sind die Mieten um 58% angestiegen, das entspricht einem jährlichen Anstiegs-Durchschnitt von knapp 6%. In Berlin soll jetzt ein Mietendeckel eingeführt werden, der die Mieten auf dem Niveau von 2019 einfriert und eine jährliche Erhöhung nur um 1,3% zuläßt. Andere Maßnahmen wie eine Mietpreisbremse haben wenig Wirkung gezeigt, da die Vermieter um die Situation der Mieter wissen und höhere Preise verlangen können, denn kaum ein Mieter begibt sich vor Gericht und ficht die Wuchermiete an.

 

Nachfrage

Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei Weitem. Das Wohnungsangebot ist seit Jahren knapp, weil es wenig Bauland gibt - vor allem in den Regionen, wo nach Wohnraum gesucht wird: in den Städten oder dem Umland der Städte. Dort möchten sich die Leute gern niederlassen, weil Sie im Ballungsgebiet einen Arbeitsplatz gefunden haben. Die Situation auf dem Land ist von der angespannten Lage auf dem Mietmarkt nicht betroffen. Außerdem sind Baugenehmigungsverfahren ein langwieriger Prozess und die Erstellung einer neuen Immobilie geschieht auch nicht über Nacht. Der Nachfrageüberhang entsteht durch die zunehmende Singularisierung der Gesellschaft und die Abwanderung großer Bevölkerungsteile in die Städte.

 

Möbliert versus unmöbliert

Eine andere Situation bietet sich auf dem Sektor der möblierten Wohnungen. Eine möblierte Wohnung mieten ist weniger problematisch, da es sich hierbei häufig um Ferienwohnungen oder Wohnungen, die über airBnB vermietet werden, handelt. Meist wird möbliertes Wohnen als zeitlich befristetes Wohnen gehandelt, auch wenn es für manche einen Lifestyle darstellt nach dem Motto: wer weniger besitzt - hat weniger Probleme. Eine vorübergehende Wohnsituation kann arbeitsbedingt von Vorteil sein, wenn Sie sich zeitlich begrenzt an einem Ort aufhalten. Manchmal ist das Arbeitsverhältnis temporär oder die Lebensweise als digitaler Nomade ermöglicht häufige Ortswechsel.

 

Möbliertes Wohnen ist auch dann eine gute Wahl, wenn Sie sich einen neuen Wohnort zunächst anschauen wollen und das Leben im Hotel zu teuer und unpersönlich ist. Vielleicht wollen Sie ganz in eine neue Umgebung eintauchen, um zu sehen, ob der Standort für Sie in Frage kommt - in diesem Fall ist eine möblierte Wohnung die beste Option.

 

Fazit

Auch, wenn der Mietmarkt derzeit schwierig ist, können Sie relativ einfach eine möblierte Wohnung finden. Die Gründe, in anderer Leute Möbel wohnen zu wollen, sind vielfältig und absolut nachvollziehbar, wenn Sie keinen Ballast anhäufen möchten und einen Ortswechsel jederzeit unproblematisch bewerkstelligen wollen. Ein Umzug ist immer eine aufwendige Sache, ganz gleich, ob Sie diesen selbst ausführen oder beauftragen - es entstehen vermeidbare Kosten und Stress, der sich überhaupt nicht präsentiert beim Wechsel von einer möblierten Unterkunft in die nächste.

Ausflugstipps

In unregelmässigen Abständen präsentieren die Macherinnen und Macher der DMZ ihre ganz persönlichen Auflugsstipps. 

Unterstützung

Damit wir unabhängig bleiben, Partei für Vergessene ergreifen und für soziale Gerechtigkeit kämpfen können, brauchen wir Sie.

Rezepte

Wir präsentieren wichtige Tipps und tolle Rezepte. Lassen Sie sich von unseren leckeren Rezepten zum Nachkochen inspirieren.

Persönlich - Interviews

"Persönlich - die anderen Fragen" so heisst die Rubrik mit den spannendsten Interviews mit Künstlerinnen und Künstlern.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0