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Grüne Kryptowährungen, Möglichkeit oder Fiktion?

DMZ –  WIRTSCHAFT ¦ Maya West ¦                                  

 

Das Kryptowährungen nicht gerade das sind was man einen grünen Engel nennen könnte ist eigentlich Jedem klar. Das die beiden größten Kryptowährungen Ethereum und Bitcoin zusammen allerdings massiv Strom Verbrauchen der weit über dem Stromverbrauch einzelner Länder liegt, ist den wenigsten Bewusst. Selbst eine einzelne, echte Bitcoin Transaktion, im Bitcoin Netzwerk kostet in der Regel so viel Strom wie eine 4 köpfige, durchschnittliche europäische Familie, im Quartal verbraucht. Das sind enorme Zahlen und enorme Umweltauswirkungen, doch gibt es immer wieder Ansätze um vor allem grüne Lösungen zu finden.

 

Diese Ansätze sahen bisher vor das Bitcoin und Ethereum Farmen hauptsächlich mit erneuerbaren Energien betrieben wurden. Sprich Windkraftanlagen, Staudämme und Solarenergie, doch auch diese Ressourcen sind natürlich nicht unendlich verfügbar, wodurch das klassische Stromnetz noch immer belastet wird und auch fossile Brennstoffe zum Einsatz kommen. In den letzten Jahren gibt es aber auch eine Menge neuer Ansätze, so will zum Beispiel das südamerikanisch El Salvador nun eine ganze Stadt bauen, in der es ausschließlich um Bitcoin und Technik gehen soll. Bitcoin City soll das Projekt heißen das der südamerikanisch Staat starten möchte. Doch nicht ohne Gegenwind. Seitdem El Salvador 2021 den Bitcoin als offizielle Landeswährung zugelassen hatte bekommt das kleine Land und seine Regierung, massiven Druck vom internationalen Währungsfonds. Einem Bericht des Manager Magazins zu Folge sei die gesamte Struktur rund um die Zahlungsapp Chivo und den Bitcoin zwar prinzipiell eine gute Idee und fördere finanzielle und wirtschaftliche Inklusion, jedoch wäre sie auch hochriskant.

 

Da es weltweit nicht eine einzige Bank gibt, die aktiv mit Bitcoin und Endverbrauchern handelt gibt es auch prinzipiell keinerlei Regulierung und Kontrolle. Das sei aber gerade in einem Landesweiten Maßstab durchaus wichtig. Der Interntationale Währungsfonds drängt El Salvador, die in Bitcoin City, die Energieversorgung mit Geothermie decken wollten immer mehr zur Aufgabe von Bitcoin. Das jedoch weniger aus Gründen wie dem fehlen einer bitcoinbankapp.de/ sondern wohl eher aufgrund der eigenen Interessen. El Salvador verhandelt derzeit mit dem IWF um ein Kreditpaket von mehr als 1,3 Milliarden US Dollar, das der IWF natürlich durch die starken Schwankungen im Bitcoin stark gefährdet sieht, vor allem wenn dieses Geld dann später in eine solche Hoch-Risikoanlage fließen sollte.

 

Nach dem endgültigen Aus für Ethereum 2.0, vor einigen Tagen, ist auch der Traum der mehr als 99% effizienteren Kryptowährung geplatzt. Zwar wir die Technik weiterhin entwickelt und eingeführt, allerdings mit einer Menge von Änderungen und vor allem kleinen, sehr kleinen Schritten. Eigentlich sollte Ethereum 2.0 noch in diesem Jahr eingeführt werden, evtl. auch erst nächstes Jahr, aber die gefundenen Lösungen und die konstruierte Umgebung lassen sich wohl nicht, mit ausreichender Gewährleistung von Sicherheit, skalieren. Eine entsprechende Skalierbarkeit ist natürlich bei einem weltweiten Einsatz enorm wichtig. Mit der Größe der Beacon Chain jedoch wird die Sicherheit immer weiter aufgeweicht, so das es laut den Entwicklern „nur“ zu einer unsicheren Skalierungslösung, in den nächsten Jahren, kommen könne und das wolle man sich ersparen. Es wird zwar weiter daran gearbeitet aber alles in kleinen Schritten. Die versprochenen Einsparungen werden wir wohl vor 2032 nicht zu Gesicht bekommen. Ob Kryptowährungen dann überhaupt noch aktuell sind ist eine ganz andere Frage.

 

Diverse „stromsparende Lösungen“ wie zum Beispiel der Chia Coin, der auf einem komplett anderen Verfahren basiert, wie Bitcoin oder Ethereum, kann viel Strom sparen. Hier wird, statt mit massiv verschlüsselten Transaktionen mit besonders Platzaufwendigen gearbeitet. Das bedeutet man stellt der Chia Blockchain Speicherplatz zur Verfügung und kann damit dann die Transaktionen ausführen und Chia farmen. Da hier aber „nur“ Festplatten und SSD´s zum Einsatz kommen ist der Stromverbrauch massiv geringer. Als Vergleich hat die Wirtschaftswoche in einem Artikel (hier) einmal den Chia Coin beleuchtet. Doch Praxisergebnisse, auch anderer Medien, zeigen das Chia vor allem SSD Festspeicher sehr schnell an ihre Grenzen bringt und auch andere Hardware schnell verschleißen kann. Hier lohnt es sich für Privatnutzer keinesfalls auf den fahrenden Zug aufzuspringen, da „normale“ Hardware zwar Leistungsfähig genug ist, aber bei weitem nicht haltbar genug um die Anforderungen auf lange Sicht hin zu überstehen. Lediglich spezielle Server Festplatten und SSD´s sind auf diese enorme Nutzung ausgelegt und halten diese auch auf Dauer aus. Das Problem daran ist allerdings das gerade diese oftmals ein Vielfaches normaler Hardware kosten. Der Stromverbrauch einer klassischen Kryptowährung wird also durch hardwareverschleiß ersetzt. Das hat sich nach dem Start von Chia auch schnell in den Festplattenpreisen gezeigt. Vor allem große Festplattenmodelle sind im Preis massiv angestiegen.

 

Die Grüne Kryptowährung muss also noch immer erfunden werden. Dabei ist es allerdings unwahrscheinlich das eine sichere, unabhängige und vor allem fälschungsresitente Kryptowährung, ohne großen Energieverbrauch auskommen wird, jedenfalls ist bisher keine Technik bekannt mit der das realisiert werden könnte.

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