So digital ist die Schweiz

DMZ –  DIGITAL ¦ Maya West ¦                                                  

Digitalisierung ist ein Thema, dass auf einer globalen Skala stark an Bedeutung gewinnt. Nicht zuletzt die Ausnahmesituation der vergangenen zwei Jahre trug dazu bei, dass digitale Entwicklungen noch rasanter vorangetrieben werden mussten. Im weltweiten Vergleich ist die Schweiz dabei bereits führend, was die digitale Wettbewerbsfähigkeit betrifft. Globale Statistiken zeigen, dass die Schweiz auf dem sechsten Rang dieser Liste aufgeführt wird und europaweit nur von Schweden und Dänemark geschlagen werden kann. Singapur, Hong Kong und die USA auf Platz eins vervollständigen die oberen Ränge.

Gute Voraussetzungen

Das Land hat sich bereits relativ früh auf die Fahne geschrieben, als Innovationsstandort für Digitalisierung einzustehen. Die Gründe, welche die Schweiz zu einem passenden Standort für moderne Entwicklungen machen, sind zahlreich.

Die Schweiz bietet alle Vorteile einer modernen Gesellschaft, einschliesslich einer gut ausgebauten physischen und technologischen Infrastruktur, mit einer sicheren und logistisch guten Lage in Westeuropa. Auch die Anbindung an wichtige wirtschaftliche Standorte weltweit, ist durch die hochfrequentierten Flughäfen keine Herausforderung. Zusätzlich wird die Lebensqualität hierzulande als äusserst hoch eingestuft und Städte wie Zürich oder Genf schafften es sogar unter die zehn lebenswertesten Städte der Welt.

Bildungsmöglichkeiten sind ebenfalls ein wichtiger Aspekt, mit denen das Land durchaus auftrumpfen kann. Die Schweizer Universitäten und Business Schools gehören zu den besten in europäischen und weltweiten Rankings und stellen hochqualifizierte akademische Talente und Wissenstransfer in die Privatwirtschaft bereit.

So deckt die Schweiz einen Grossteil der wichtigen Aspekte ab, um die Digitalisierung zu katalysieren. Das unterstreichen auch Erhebungen, die besagen, dass seit dem Jahr 2021 über 97% der Bevölkerung mit dem Internet verbunden sind.

Digitalität wird bereits bevorzugt

Dementsprechend digital sind etliche Branchen des Landes bereits, vor allem im Konsumentenbereich. Der eCommerce boomt und erreichte im vergangenen Jahr neue Umsatzhöchstwerte, die sich seit Jahren stetig steigern. Der Fokus vieler Unternehmen verlegt sich zusehends in die digitale Welt und wer die sich dort bietenden Möglichkeiten nicht nutzt, läuft grosse Gefahr, hinter der Konkurrenz abzufallen. Auch die iGaming-Industrie ist ein Vorreiter in Sachen digitaler Transformation. Hier wurden die Wünsche der Kunden nach Flexibilität und virtuellen Lösungen früh erkannt und Schweizer Online Casinos operieren digital.

Ein Bereich, in dem die Schweiz ebenfalls die Chancen der Digitalisierung nutzt, ist kommunale Verwaltung. Immer mehr Gemeinden bieten Services und Informationen für Bürger auf digitalem Wege an und sorgen somit für mehr Agilität. Auch die Kommunikation profitiert von der Vernetzung von Regionen, Gemeinden und Verbänden, wodurch Ressourcen besser vergeben werden können und potenzielle Probleme bereits frühzeitig erkannt werden können.

Wie modern und anpassungsfähig die Schweiz sein kann, zeigt auch die Gemeinde Zermatt. Seit Kurzem ermöglichen sie es ihren Bürgern, Steuern mit der Kryptowährung Bitcoin zu begleichen. Voraussetzung dafür ist das Nutzen der Dienstleistungen der Bitcoin Suisse. Das Finanzinstitut wurde schon 2013 gegründet und ist auf Krypto-Assets spezialisiert. Sie sind ebenfalls ein wichtiger Katalysator für den digitalen Fortschritt des Landes und möchten vor allem im Krypto-Bereich für mehr Aufklärung, Wissen und Nachhaltigkeit sorgen. Ausserdem bieten die Privat- und Geschäftskunden Lösungen zum Bezahlen mit Bitcoin und Co. an.

Das plant die Schweiz für die Zukunft

Die Schweiz ist bereits auf einem sehr guten Weg, in Zukunft noch innovativer zu werden und ihre Rolle als digitaler Standort zu untermauern. Die Zukunftspläne sind ausgearbeitet worden und einigen Bereichen soll sich besonders gewidmet werden.

So unter anderem die Förderungen von Bildung und qualifizierten Talenten auf dem Arbeitnehmermarkt. Diese sind der Schlüssel, um den Wohlstand und die Innovationskraft der Schweiz zu sichern. Im Dialog mit Gesellschaft, Verwaltung, Politik und Wissenschaft sollen die Weichen für einen leistungsfähigen digitalen Fachkräftenachwuchs gestellt werden.

Im Ausbildungsbereich soll sich daher auf digitale Fähigkeiten und MINT-Kompetenzen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) fokussiert werden. So sollen neue, zukunftsfähige Berufe im Bildungssystem verankert und mehr Lehrstellen geschaffen werden, um den Ausbau der höheren Berufsbildung voranzutreiben.

Um den digitalen Weg weiterhin erfolgreich zu verfolgen, liegt das Hauptaugenmerk auf der Zusammenarbeit der Gesellschaft. Gemeinsame Lösungen zu finden, von denen möglichst viele Menschen profitieren ist hier das Kredo. Bei all dem Fokus auf das Digitale ist natürlich auch Cybersicherheit von grosser Bedeutung. Der Schutz von Staat, Bürgern und Unternehmen im virtuellen Raum ist ein wichtiges Anliegen. Ziel ist es, über Risiken zu informieren und zusammen mit dem öffentlichen Sektor Massnahmen zur Erhöhung der digitalen Sicherheit zu erarbeiten.

Dazu wird ein Netzwerk von Start-ups, Unternehmen, öffentlichen Verwaltungen, Investoren, Forschung und Bildung geschaffen, dass Innovation und Unternehmertum im Bereich der digitalen Sicherheit fördern soll. Kleinen und mittelständischen Unternehmen werden digitale Werkzeuge zu Verfügung gestellt, um die Situation der Cybersicherheit zu überprüfen und gegebenenfalls neue Standards einzuführen.

Die Schweiz hat dementsprechend einen klaren Plan für die nähere Zukunft, der das Digitale im gemeinschaftlichen Dialog mit den Bürgern vorantreiben soll. Durch den Fokus auf Bildung und Chancengleichheit legt das Land einen Grundstein, für einen organischen und effizienten Digitalisierungsprozess.