Frühlingstagundnachtgleiche – das Erwachen der Göttinnen

DMZ – KULTUR ¦ Patricia Jungo ¦

 

Zweimal im Jahr erleben wir den Zustand des Gleichgewichts zwischen der Länge von Tag und Nacht. Es handelt sich dabei jeweils auch um den Wendepunkt in eine neue Jahreszeit. So beginnt am 21. März offiziell der Frühling. Die Tage werden nun immer länger und die Sonneneinstrahlung nimmer auch ständig zu. Die Natur erwacht zu neuem Leben, die Sonne lacht und erste Knospen offenbaren sich.

 

Ein gewaltiger Energieschub drängt von der Erde in Richtung Licht. In früheren Zeiten wurde zu Ehren dieses wichtigen Ereignisses ein Fest zelebriert, nämlich das Fest der Hoffnung. Die Menschen gaben ihrer Hoffnung auf ein gutes, neues Erntejahr Ausdruck. Schliesslich blieb ja von den Wintervorräten auch nicht mehr viel übrig. Die Bauern machten sich zur Frühlingstagundnachtgleiche daran, die Felder für die neue Aussaat vorzubereiten. Das entsprechende Segnungsritual, das keinesfalls fehlen durfte, wurde auch Feldweihe nannte. An einigen Orten wurde dieser schöne Brauch beibehalten und der Bauer schreitet über alle Felder, um an jeder Ecke des Feldes heilige Kräuter, Äste einer Weide oder sogar eine Kerze in den Boden zu stecken. Seine Gebete während des Rituals gelten dem Schutz der Felder und der reichhaltigen Ernte.

 

Auch Frühlings- und Vegetationsgöttinnen werden zur Frühlingstagundnachtgleiche verehrt. Sie erwachen aus ihrem todesähnlichen Winterschlaf und segnen die Erde mit neuem Leben. Sie werden mit Musik, Gesängen und Tänzen willkommen geheissen und um Hilfe für die Fruchtbarkeit der Erde gebeten. Die germanische Göttin des Frühlings und der Fruchtbarkeit heisst Ostara. Ihre Geschenke sind die strahlende Sonne und das neue Wachstum. Die Göttin erweckt die Lebenskraft in der Erde und auch in den Menschen. Ihr Blumensymbol ist die weisse Lilie und als heilige Tiere gelten der Hase und der Marienkäfer; beides Symbole für Glück und Fruchtbarkeit. Auch wir Menschen dürfen neu wachsen durch die Kraft der Sonne und der Erde. Visionen können umgesetzt und in die Welt gebracht werden. Die Kraft der Natur und Frühlingsgöttinnen schenkt uns Mut und zeigt uns, dass ein Neubeginn immer mit dem ersten Schritt beginnt.

 

 

 

Quelle

±jahreskreis.at±


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