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Auf eine Million Corona-Impfungen „nur“ 18 Fälle von Myoperikarditis, auf alle anderen Impfungen zusammen durchschnittlich 56 Fälle

DMZ –  GESUNDHEIT / WISSEN¦ Walter Fürst ¦           

 

Corona-Impfungen können in sehr seltenen Fällen Herzmuskelentzündungen auslösen – dies eines der vielleicht populärsten „Argumente“ gegen die Corona-Impfung. Tatsächlich hatte es im vergangenen Jahr entsprechende Berichte gegeben: In sehr seltenen Fällen, erklärte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), sei eine Myokarditis eine Nebenwirkung einer mRNA-Impfung. Allerdings treten diese seltenen Nebenwirkung auch bei anderen Impfungen auf, wie Forschende aus 22 Studien zum Thema herausgefunden haben.

 

Die 22 Studien über Impfnebenwirkungen stammten aus den Jahren 1947 bis 2021. Dabei haben die Forschenden herausgefunden: Herzmuskelentzündungen, wie die Myokarditis umgangssprachlich heisst, treten im Zusammenhang mit anderen Impfungen ungefähr genauso oft auf wie bei der Corona-Impfung, bzw. teilweise gar öfter. Für diese Erkenntnisse haben die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen Daten aus mehr als 405 Millionen Impfdosen verglichen und analysiert – darunter unter anderem Corona- (mRNA und nicht-mRNA), Kinderlähmung-, Grippe-, Hepatitis- oder Pockenimpfungen. Die Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachblatt "The Lancet Respiratory Medicine".

 

Insgesamt traten bei den mehr als 395 Millionen verabreichten Covid-Impfdosen aus den Studien 5299 Fälle auf. Man spricht dann von einer Myoperikarditis, wenn sich die Entzündung neben dem Herzmuskel auch auf den Herzbeutel ausgeweitet hat. Den Statistiken zufolge waren jüngere Menschen öfter betroffen als ältere und Männer öfter als Frauen. Bei Männern unter 30 war die Inzidenz zehn Mal höher als bei Frauen im gleichen Alter.

 

Den Forschenden zufolge gehörten junge Männer auch vor der Corona-Pandemie bereits zur anfälligsten Bevölkerungsgruppe für Herzmuskelentzündungen. Das deckt sich mit den Erkenntnissen anderer Studien. Bei der Pockenimpfung traten Herzmuskelentzündungen offenbar viel öfter auf, auf eine Million Impfdosen kamen rund 132 Fälle. In jenen Studien seien aber Impfnebenwirkungen beim US-Militär analysiert worden – eine Gruppe, in der besonders viele junge Männer sind.

 

Insgesamt sei das Risiko einer Herzmuskelentzündung bei Covid-Impfungen niedrig, so die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der aktuellen Analyse-Studie. Der Nutzen der Impfung überwiege mögliche Gefahren.  

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