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Der klammheimliche Antisemitismus rund um den Ukraine

DMZ –  POLITIK ¦ Dr. Peter Beutler ¦                              KOMMENTAR

 

 1. Putin ist nicht Hitler. Die von Putin befohlene Invasion der Ukraine ist ein Kriegsverbrechen, ohne jede Frage. Aber die militärische Besetzung eines Landes ist kein Holocaust.

 

Die Nazis haben Dörfer und Stadtteile, die von Juden bewohnt wurden, «erobert». Sie brachten alle Juden, denen sie habhaft werden konnten, um. Auf bestialische Weise, vergast und verbrannt. Putin behandelt die Ukrainer nicht so wie die Nazis die Juden. Die Soldaten kommen in Kriegsgefangenschaft, die Zivilisten haben sich den Gesetzen der Besatzer unterzuordnen. Das ist menschenverachtend, aber an die Gräuel der Nazis kommt das nicht heran. 2. Der Holocaust war ein Völkermord, in seiner Konsequenz noch nie dagewesen.

 

Das wurde auch unmissverständlich von den Machthabern des Dritten Reichs so kommuniziert. Viele Nazi sagten auch nach 1945, «gut, dass Hitler die Juden hatte umbringen wollen.» Die Verfolgung der Armenier in der Türkei war ein Völkermord, trotzdem gab es zwischen diesem Genozid und dem Holocaust ein wichtiger Unterschied. Man wollte nicht alle Armenier umbringen. Man vertrieb sehr viele, tötete auch sehr viele. 3. Es ist eine Tatsache, dass die Palästinenser im Einflussbereich Israels unterdrückt werden. Allerdings: Auch im Staat Israel ist die Behandlung der Palästinenser umstritten, einer grossen Minderheit geht das zu weit.

 

Doch wenn die Israelis so mit den Palästinenser verfahren würden, wie die Nazis mit den Juden verfahren sind, gäbe es im Westjordanland und im Gazastreifen keinen einzigen Palästinenser mehr. Sie wären alle ermordet worden. Die sechs Millionen Juden in Deutschland und in den besetzten Gebieten wären nach 1945 noch am Leben gewesen, wären sie lediglich vertrieben worden. Fazit: Der Holocaust darf nicht mit dem, was derzeit in der Ukraine abläuft, gleichgesetzt werden. Das wäre klammheimlicher Antisemitismus.

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