Außenseiterpositionen müssen trotz Meinungsvielfalt nicht überrepräsentiert werden

DMZ –  GESELLSCHAFT ¦ Dirk Specht ¦                     

KOMMENTAR

 

In der aktuellen geopolitischen Lage die Rolle Russlands zu verharmlosen und eine stramm antiamerikanische Linie zu fahren, hat tatsächlich denselben morbiden Charakter wie die Verharmlosung von Corona und die Diskreditierung der Impfstoffe. Entsprechend sind es nicht selten dieselben wortreichen Pharisäer. Was politischer Suizid sein sollte, findet leider immer noch Anhänger. Ich bin schon auf deren Narrative gespannt, wenn wir im Herbst eine Kombination aus Corona und Energiekrise bekommen. Aber auch daran dürften wohl die Amerikaner schuld sein.

 

Traurig an der öffentlichen Debatte ist, dass man die amerikanische Rolle nun nicht mehr kritisch sehen kann, ohne gleich im falschen Lager verortet zu werden. Dass die Lautsprecherpositionen immer unsere Debatte okkupieren, stört am meisten, sonst könnte man es einfach überhören. Leider erzeugen die so viel Erregung, dass die großen Plattformen der Versuchung nicht widerstehen, ihnen Bühne zu geben.

 

Das sollte aufhören. Angeblich sollen insbesondere öffentlich-rechtliche Sender Mehrheitspositionen nicht überrepräsentieren, um der Meinungsvielfalt zu dienen. Deshalb muss man Außenseiterpositionen aber nicht an jeder Straßenecke wortreich präsentieren. Es reicht!

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