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Das Metaverse: Der Trendbegriff und seine Bedeutung

Foto: Michelangelo Buonarroti - pexels.com
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DMZ –  TIPPS ¦ Maya West ¦                                                        Foto: Michelangelo Buonarroti - pexels.com

 

Der Begriff «Metaverse» ist in aller Munde und ein absolutes Trendwort. Spätestens seitdem Mark Zuckerberg 2021 die Social-Media-Plattform Facebook zu «Meta» umbenannt und sich dem Fokus auf das «Metaverse» verschrieben hat, ist der Begriff vor allem in der Business-Welt allgegenwärtig. Doch was verbirgt sich überhaupt hinter dem Begriff und wie könnte die von vielen Tech-Unternehmen prophezeite Zukunft in der digitalen Welt aussehen? Von Meta und Microsoft bis Nvidia und Unity sind bereits eine Vielzahl an Tech-Unternehmen auf den Metaverse-Zug aufgesprungen und investieren in die Zukunftstechnologie. Doch so viel verwendet der Begriff auch ist, mangelt es noch an einer klaren und eindeutigen Definition.

 

Virtuelle Welten der heutigen Zeit

Im grossen Ganzen wird das «Metaverse» als ein grossläufiger virtueller Raum bezeichnet, in dem Menschen sich treffen, gemeinsam spielen, arbeiten, einkaufen und sich allerlei alltäglichen Beschäftigungen des echten Lebens widmen können. Vom Grundgedanken gibt es bereits reichlich Beispiele, die Aspekte des realen Lebens in die virtuelle Sphäre heben und virtuelle Erlebnisse ermöglichen. Zum Beispiel werden längst eine Vielzahl an Konzerten und Festivals live online übertragen, sodass sich Fans aus aller Welt digital dazuschalten und dabei sein können. Mit digitalen Spielen wie Tabletop Simulator wird sogar der Spieleabend mit sämtlichen Gesellschaftsspielen digital mit Freunden möglich. Gleichermassen wird es inzwischen angeboten, online private Pokerräume zu starten, um im virtuellen Raum Poker mit Freunden zu spielen und damit den Pokerabend in die digitale Sphäre zu heben. Der Video-Kommunikationsdienst Zoom wird auch längst nicht mehr nur für 0815-Meetings verwendet. Der Service hat bereits eine Vielzahl an Spielen integriert, die direkt während eines Zoom-Calls virtuell gespielt werden können. Mit derartigen Möglichkeiten kommen Menschen aus allen Ecken der Welt bereits über virtuelle Welten digital zusammen. Doch Metaverse geht noch etwas weiter.

 

Fortnite und Co. mit ihren eigenen Universen

Was aktuell dem Metaverse wohl am nächsten kommt, sind Spiele wie Fortnite, Roblox und auch World of Warcraft. Letzteres ist ein MMO-Rollenspiel, das bereits 2004 von Blizzard Entertainment das Licht der Welt erblickte und es seither Spielern ermöglicht, online in einer riesigen Welt zusammenzukommen. Neben dem eigentlichen Spiel ist es ein Ort der virtuellen Interaktion, in dem Spieler ihre eigenen Avatare individualisieren und etwa auch Dinge kaufen und verkaufen können. Die Entwickler von Linden Lab hatten ebenfalls schon 2003 den Gedanken an eine Art Multiverse und schufen mit Second Life eine Online-Multimedia-Plattform, auf der Spieler eigene Avatare erstellen und ein virtuelles «zweites Leben» leben können. Alle möglichen alltäglichen Beschäftigungen, von Meetings bis Partys und Handelsgeschäfte sind hier virtuell ausführbar.

 

Die aktuellsten Formate eines Metaverse sind die Spiele Fortnite und Roblox. Hier sind die sozialen virtuellen Interaktionen und Erlebnisse schon genauso wichtig wie das Gameplay an sich. Man kann virtuell mit anderen gesellig beisammen sein, virtuelle Konzerte mit echten Künstlern wie Travis Scott und Lil Nas X erleben, Filmpremieren anschauen, Ausstellungen besuchen und vieles mehr. Derartige Erlebnisse in der heutigen Zeit stellen wohl das nächste zum Metaverse dar, das aktuell möglich ist.

Foto: Remy Gieling - pexels.com
Foto: Remy Gieling - pexels.com

Ist das bereits das Metaverse?

Heisst das, das Mega-Trendwort Metaverse ist im Grunde nur eine Beschreibung eines Phänomens, das es längst gibt? Nicht ganz, denn wenn die grossen Tech-Unternehmen wie Facebook, Microsoft, Nvidia und Unity über das Metaverse sprechen, haben diese meist eine etwas andere Vorstellung, die noch weiter über das hinaus geht, was uns Plattformen wie Fortnite bereits heute erlauben. Eine Vielzahl an Tech-Unternehmen, von den Grössten bis zu kleinen Start-ups, arbeiten eifrig daran, die Infrastruktur zu entwickeln, die bessere, lebensechtere virtuelle Erlebnisse ermöglichen, die unser alltägliches Leben aus der realen in die digitale Welt bringen.

 

Einer der wichtigsten Aspekte, den die meisten Unternehmen dabei mit Metaverse verbinden, ist es, dass sich Nutzer so fühlen sollen, als wären sie wirklich physisch in dem virtuellen Raum. Vor allem durch den Einsatz der virtuellen Realität (VR) soll dies geschaffen werden. Mit einem VR-Headset auf dem Kopf werden Menschen dann mit fast allen Sinnen in den virtuellen Raum befördert, um dort mit anderen Menschen und der digitalen Welt zu interagieren, als wäre es die echte. Zuckerberg betonte zudem, dass neben VR auch die erweiterte Realität (AR) eine wichtige Rolle bei der Evolution des Metaverse spielen soll. Seinen Vorstellungen nach soll das Metaverse in Zukunft das mobile Internet von heute ablösen und damit genauso allgegenwärtig werden, wie heute Smartphones. Damit soll es zur Gewohnheit werden, dass Menschen allerlei alltäglichen Beschäftigungen im virtuellen Raum nachgehen.

 

Obwohl der Begriff «Metaverse» in aller Munde ist und vor allem von grossen Tech-Unternehmen immer wieder plakativ verwendet wird, ist die Definition des Trendworts aktuell noch schwammig. Während einige Games wie Fortnite sich bereits als eine Art Metaverse verstehen, hat Meta-CEO Zuckerberg noch deutlich grössere Pläne für den virtuellen Raum, in dem wir uns in Zukunft aufhalten sollen. Ob die VR- und AR-Technologien wohl in Zukunft so nahtlos in unser Leben integriert sein werden, wie es heute Smartphones und Computer sind? Die Zeit wird zeigen, wie sich der Metaverse-Trend in Zukunft entwickelt.

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