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Sprachenlernen - ein effektives Training für das Gehirn

Foto von Clarissa Watson auf Unsplash
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DMZ –  TIPPS ¦ Maya West ¦                                                        Foto von Clarissa Watson auf Unsplash

 

Mehrsprachig zu sein ist nicht nur cool, es ist nicht nur hilfreich bei der Kommunikation, auch unser Gehirn profitiert davon, wenn wir mehrere Sprachen sprechen können. Und: Ja, es ist leichter, sich als Kind mehrere Sprachen zu eigen zu machen, aber auch Erwachsene jeden Alters sind nach wie vor dazu in der Lage, eine zweite, dritte und so weiter Fremdsprache zu erlernen. Besonders ältere Menschen profitieren vom Lernen einer weiteren Sprache, denn die weiße Substanz des Gehirns bleibt länger intakt, was bedeutet, dass Demenzerkrankungen sich um mehrere Jahre hinauszögern lassen.

 

Warum Fremdsprachen?

In Zeiten, wo wir uns nur ein paar Kopfhörer in die Ohren stecken müssen und Technologie das gesprochene Wort unseres Gegenüber simultan für uns übersetzt, ist das eine berechtigte Frage. Alles ist ja so ‘convenient’ - mundgerecht aufbereitet, verfügbar und das Leben erleichternd. Wirklich? Genauso wie prozessierte Nahrungsmittel schädlich für unseren Körper sind, ist zu viel Technologie schädlich für unser Gehirn und unser ganzes Leben. ‘Wer rastet, der rostet’ - das gilt für Bewegungslosigkeit ebenso wie für Denkfaulheit.

 

Wenn wir unser Gehirn nicht nutzen, verkümmert es sozusagen. Technologie kann zu unserem Vorteil genutzt werden, indem wir beispielsweise eine neue Sprache nicht im Klassenraum erlernen, sondern Online Englisch Nachhilfe nehmen. Nachhilfe in Englisch oder jeder anderen Sprache ist bei unzähligen Anbietern erhältlich.

 

Jahrzehntelang war die vorherrschende wissenschaftliche Meinung, dass unser Gehirn nur in den ersten vier Lebensjahren dazu in der Lage ist zu wachsen - heute wissen wir, dass unser Denkapparat plastisch ist und sich ein Leben lang anpassen kann. Lernen und Vergessen bewirken Wachstum und Schrumpfung der weißen Masse.

 

Sind bilingual aufwachsende Kinder nicht überfordert?

Bis in die 1960er Jahre glaubten Wissenschaftler, dass zweisprachig aufwachsende Kinder weniger intelligent seien. Diese Meinung basierte auf dem Fakt, dass bilinguale Kinder länger brauchen, um sich zu äußern. Diese Denkweise ist aus heutiger Sicht nicht nur schwer nachzuvollziehen, sie wurde auch widerlegt durch eine Intelligenz-Studie, die in Kanada durchgeführt wurde. Viele kanadische Kinder lernen Französisch und Englisch. Diejenigen, die zweisprachig waren, schnitten bei dem Test deutlich besser ab als ihre einsprachigen Altersgenossen.

 

Welche Vorteile hat das Beherrschen mehrerer Sprachen?

Es ist einfach ein befriedigendes Gefühl, wenn man zum Beispiel einen Touristen in seiner Muttersprache ansprechen kann, um ihn zu fragen, ob er Hilfe benötigt. Abgesehen davon hilft Mehrsprachigkeit erheblich im täglichen Leben. Wenn man mehrere Sprachen im Kopf jongliert, dann muss die Grammatik der jeweils nicht gefragten Sprache unterdrückt werden, so dass grammatikalisch richtige Sätze den Mund verlassen. Dieses willentliche Ausblenden wird von mehrsprachigen Menschen auf andere Bereiche übertragen und sie sind so in der Lage, sich besser zu konzentrieren, selbst wenn um sie herum Ablenkungen geschehen.

Das wiederum ist im Leben generell hilfreich, denn wir sind fast ständig Ablenkungen ausgesetzt und Menschen, die nicht fokussieren können, sind dann eben auch nicht in der Lage, sich neues Wissen anzueignen oder brauchen sehr viel länger dafür.

 

Gerade im Alter ist das Erlernen einer Sprache von großem Vorteil für die Beschäftigung des Gehirns. Die neue Sprache sollte dann allerdings auch benutzt werden, zum Beispiel, indem man Bücher in der Fremdsprache liest. Aber auch das Erlernen eines Instrumentes oder andere intellektuelle Herausforderungen haben in jedem Alter positive Auswirkungen auf unser Gehirn. Der Spruch ‘Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr’ kann aufgrund von Irrelevanz getrost eingemottet werden.

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