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Die Pandemie ist nicht vorbei: Falschaussagen zum angeblich coronafreien Sommer

WHO / NOOR / Sanne De Wilde an der Nationalen COVID-19-Gedenkmauer in London, Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland (Foto: (c) WHO)
WHO / NOOR / Sanne De Wilde an der Nationalen COVID-19-Gedenkmauer in London, Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland (Foto: (c) WHO)

DMZ –  WISSENSCHAFT ¦ Lena Wallner ¦                          WHO / NOOR / Sanne De Wilde an der Nationalen COVID-19-Gedenkmauer in London, Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland (Foto: (c) WHO)     

Fälschlicherweise berichten einige Medien regelmäßig über das vermeintliche Ende der Pandemie. Auch in einem kürzlich veröffentlichten Artikel wurden irreführende Aussagen verbreitet, die den Eindruck erwecken, dass die COVID-19-Pandemie vorbei sei und Deutschland einen coronafreien Sommer erlebe. Diese falschen Behauptungen sind alarmierend und erfordern eine Richtigstellung. Die anhaltende Bedeutung der Pandemie darf nicht unterschätzt werden, und solche unverantwortliche Berichterstattung ist inakzeptabel.

 

Der Artikel behauptete fälschlicherweise, dass sämtliche verpflichtenden Coronaschutzmaßnahmen ausgelaufen seien, ohne dass dies zu einem erneuten dramatischen Anstieg der Coronainfektionen geführt habe. Diese Aussage ist irreführend und gefährlich. Während einige Maßnahmen an Bedeutung verloren haben, sind weiterhin viele Schutzmaßnahmen, wie beispielsweise das Tragen von Masken in bestimmten Situationen, dringend erforderlich.

 

Auch die Aussage, dass die Zahl der schwer Erkrankten drastisch gesunken sei, ist nicht korrekt. Zwar sind die Krankenhauseinweisungen und Todesfälle in Deutschland gesunken, aber weltweit gibt es immer noch Millionen von Menschen, die schwer an COVID-19 erkrankt sind oder daran gestorben sind. Besonders besorgniserregend sind die sogenannten Long-COVID-Fälle, bei denen Menschen auch nach einer milden Infektion langfristige gesundheitliche Probleme haben. Diese treten weiterhin in großer Zahl auf. Zudem ist anzumerken, dass die sinkenden Fallzahlen auch darauf zurückzuführen sind, dass kaum mehr Tests durchgeführt werden. Dies führt zu einem gefährlichen Trugschluss, der die Menschen zu Unrecht in Sicherheit wiegt.

 

Die Corona-Warn-App bleibt, entgegen anderslautender Aussagen, aktiv. Obwohl sie ab dem 1. Juni 2023 nicht mehr weiterentwickelt wird, bleibt sie aktiv und kann weiterhin verwendet werden. Man kann also auch weiterhin auf in der App gespeicherte Zertifikate und das Kontakt-Tagebuch zuzugreifen.

 

Die Belegung der Intensivstationen variiert je nach regionaler Lage und kann sich schnell ändern. Um stets aktuelle Informationen zu erhalten, ist es entscheidend, vertrauenswürdige Quellen zu konsultieren und die Lage aufmerksam zu beobachten.

 

Die geringeren Neuinfektions- und Todesfallzahlen in Deutschland im Vergleich zu den Höhepunkten der Pandemie bedeuten keineswegs, dass die Situation vorbei ist. Die globale Pandemie ist weiterhin eine ernsthafte Bedrohung, da sich das Virus weltweit verbreitet und neue Varianten auftreten. Es ist von großer Bedeutung, wachsam zu bleiben und weiterhin selbstverantwortlich Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um das Risiko von Ansteckungen zu verringern.

 

Neben den akuten Auswirkungen der Pandemie dürfen wir auch die langfristigen Folgen nicht vergessen. Long-COVID-Fälle sind weit verbreitet und betreffen Hunderttausende von Menschen weltweit. Dies verdeutlicht, dass die Auswirkungen der Pandemie noch lange spürbar sein werden.

 

Auch das Europa-Büro der WHO warnt: Pandemie ist noch nicht vorbei (13.6.23)

Obwohl Covid-19 seit Anfang Mai nicht mehr als internationaler Gesundheitsnotstand gilt, hat die Corona-Pandemie immer noch erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit weltweit, warnt die WHO Europa. Es wird erwartet, dass das Virus die Menschheit noch über Jahre hinweg begleiten wird, möglicherweise sogar für immer. Zudem besteht das reale Risiko neuer Virus-Varianten. "Die Pandemie ist sicherlich nicht vorbei, auch wenn der internationale Gesundheitsnotstand beendet ist", betonte Hans Kluge, Regionaldirektor der WHO für Europa.

 

Die WHO Europa sieht nun die Notwendigkeit, die erlernten Lektionen in die Tat umzusetzen und die Gesundheitssysteme besser auf zukünftige Schocks vorzubereiten. Aus diesem Grund hat sie einen Übergangsplan entwickelt, der der Region die erforderlichen Fähigkeiten und Netzwerke bereitstellen soll, um neue Gesundheitsbedrohungen schnell zu erkennen, zu überprüfen und zu melden.

 

Die Mitgliedstaaten werden dazu aufgefordert, strategisch und nachhaltig in die Pandemievorsorge zu investieren und gleichzeitig wachsam für neue Bedrohungen zu sein, so die Gesundheitsexperten mit Sitz in Kopenhagen.

 

In den 53 europäischen und zentralasiatischen Ländern, die zur WHO-Region Europa gehören, haben sich mehr als 270 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, berichtet die Organisation. Seit Januar 2020 sind über 2,2 Millionen Menschen an den Folgen der Krankheit gestorben. Obwohl die Zahl der Krankenhauseinlieferungen und Todesfälle aufgrund der erhöhten Immunität der Bevölkerung stark zurückgegangen ist, sterben immer noch jede Woche Tausende gefährdete Menschen aufgrund der nach wie vor weit verbreiteten Infektionen.

 

Es ist von entscheidender Bedeutung, die Öffentlichkeit über die tatsächliche Lage aufzuklären. Die Pandemie ist noch nicht vorbei, und wir müssen weiterhin gemeinsam daran arbeiten, die Ausbreitung des Virus einzudämmen, die Bevölkerung zu schützen und die langfristigen Folgen zu bewältigen. Es ist daher unerlässlich, sich gut zu informieren, den Empfehlungen der Gesundheitsbehörden zu folgen und diejenigen zu unterstützen, die von den Auswirkungen der Pandemie betroffen sind.

 

Die Gesundheit und Sicherheit aller stehen weiterhin auf dem Spiel, und nur durch vereinte Anstrengungen können wir diese Herausforderung bewältigen.

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