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Schulen kurz vor Kontrollverlust - Das Corona-Virus breitet sich an Schulen zurzeit fast dreimal stärker aus als beim letzten Höhepunkt

DMZ –  GESUNDHEIT / WISSEN ¦ AA ¦                              

 

"Liebe Eltern, eure Kinder bekommen vom Staat keine Unterstützung, ihr müsst aufhören euch durch die Hinhaltetaktik des Staates von eurer elterlichen Fürsorgepflicht abhalten zu lassen." Dies ist europaweit zu vernehmen und diese Stimmen werden immer lauter. In Österreich und Deutschland werden sie bereits teilweise gehört und Massnahmen erlassen, die Schweiz hält sich immer noch an falsche Annahmen aus dem 2020. Eine unglaublich gefährliche Situation. Es ist zudem (leider) erwiesen, dass der Entschluss Kinder nicht zu impfen lassen und die Erwachsenen mittels Kinder zu "boostern" bereits im Juni von der Eidgenössischen Impfkommission gefasst wurde. 

 

Schule auf, Schule zu, Sportverein dicht, Schule auf, kein Luftfilter, Schule zu. Das Pandemie-Jahr war für viele Kita- und Schulkinder besonders belastend.

Doch während die Älteren langsam immunisiert sind, sind die Inzidenzen auch in den Schulen besonders hoch. Weil Schüler und Schülerinnen besonders viele direkte und indirekte Kontakte haben.

 

Situation alarmierend

  • Lehrerverband warnt vor Kontrollverlust
  • Das Corona-Virus breitet sich an Schulen zurzeit fast dreimal stärker aus als beim letzten Höhepunkt 
  • Kinder bekommen vom Staat keine Unterstützung
  • Eltern zusehends verzweifelt
  • Kinderärztinnen und -ärzte sind dafür, Tests, Masken und Quarantäne aufs unerlässliche Minimum zu beschränken und eine Durchseuchung zuzulassen
  • Kinder werden als Booster für die Erwachsenen missbraucht 
  • Die Krankheit PIMS muss nicht primär mit öffentlichen Massnahmen bekämpft werden
  • Es gibt erschreckende Inzidenzen in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen
  • Die Gefahr sei "immens", sagt der Deutsche Lehrerverband

Trotzdem will man in er Schweiz nichts tun!?

Die Rolle von Kindern und Jugendlichen bei der COVID-19-Pandemie spielte immer schon eine zentrale Rolle. Dafür gab es nicht bloss Anzeichen, sondern unumstössliche Beweise aus diversen Studien. Dass dieses Thema nach wie vor vehement seit Monaten stillgeschwiegen wird, war unserer Zeitung stets ein Dorn im Auge. Deshalb berichten wir seit Anfang der Pandemie regelmässig über die Rolle der Kinder, Jugendlichen und Schulen im Zusammenhang mit Covid-19. Nun endlich berichtet, wenn auch verspätet, die Swiss National COVID-19 Science Task Force, die Behörden in der aktuellen COVID-19-Krise berät, detaillierter darüber und veröffentlicht Daten aus einer neueren Studie. Lange spielte vor allem auch die Schweiz eine unrühmliche Rolle bei der Frage, welche Rolle Kinder und Jugendliche in dieser Pandemie spielen. So wurde sogar monatelang gelogen. Daniel Koch, der umstrittene ehem. Covid-19-Delegierte des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit, hatte nebst der Aussage, das Masken nichts bringen, ebenfalls immer wieder unterstrichen, wie wenig Kinder Überträger des Coronavirus seien. Koch sagte bei einer der Pressekonferenzen in Bern sogar: "Kinder erkranken nicht und infizieren sich auch nicht. Sie sind wirklich keine Überträger des Virus." Gesundheitsminister Alain Berset stimmt der Aussage zu, Kinder seien "keine Treiber des Coronavirus".

 

Als Langzeitfolgen von Covid-19 zählen hauptsächlich folgende Symptome:

  • Übermässige Müdigkeit und Erschöpfung
  • Kopfschmerzen
  • Husten
  • Kurzatmigkeit und Atembeschwerden
  • Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn
  • Schlaflosigkeit
  • Muskelermüdung/Muskelschmerzen
  • Schmerzen in der Brust
  • Intermittierendes Fieber
  • Hautausschläge
  • Beschwerden nach körperlicher Anstrengung

"Ich frage mich, ob unsere Jugend, nachdem sie uns Erwachsene und die ältere Bevölkerung durch ihr rücksichtsvolles Verhalten geschützt hat, es wirklich verdient hat, dass man sie jetzt mit Corona durchseucht. Haben wir nicht eine Verantwortung für unsere Jugend? Eine Durchseuchung der Jugend in Kauf zu nehmen, darf keine Option sein."

Michael Meyer-Hermann, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung

 

Die immer grössere Beweislage für Langzeitfolgen nach einer Infektion mit dem Coronavirus macht erneut deutlich, wie wichtig es ist, Ansteckungen und damit möglicherweise auch Fälle der Art des Chronischen Erschöpfungssyndroms zu verhindern. Auch bei Kindern! Denn auch bei einer Fallstudie mit schwedischen Kindern traten bei den Mädchen und Jungen Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Kopfschmerzen, Atemnot, Herzklopfen, Schwindel oder Halsschmerzen auf. Nach sechs bis acht Monaten hatten sich einige Symptome gebessert, doch alle Kinder litten noch unter Müdigkeit.

 

"Wir haben uns damit abgefunden, dass die Schweizer Regierung Verluste an allen Fronten zu Gunsten der Idee, dass wir das Virus so endemisch machen können hin nimmt. Jedoch möchten wir dazu ein klares offizielles Statement haben."
Dies zu erwirken resp. zu fordern, sieht der Verein BildungAberSicherCH nicht zuletzt auch in der Verantwortung der Journalisten.
Jedes Kind in der Schweiz hat, wenn es MMR- Impfung bekommen hat bereits eine mRNA erhalten. Wieso also sträubt sich das BAG so gegen die Impfung? Werden die Kinder als Booster für die Erwachsenen "missbraucht"  (was übrigens auch bei Varizellen der Fall ist).
LongCovid und Long-Covid bei Kindern ist nach wie vor auch kein Thema, weil es nicht erfasst wird. Warum eigentlich nicht?
"Es tun sich extrem viele Schweizer sehr schwer damit, sich mit dem Gedanken zu befassen, dass die Schweiz in vielen Belangen nicht so eine weisse Weste hat."

Verbreitung von Long Covid

Welcher Anteil von allen mit COVID-19 Infizierten Langzeitfolgen entwickelt, ist nach wie vor nicht genau zu beziffern. Gut erforscht sind allerdings die Folgen für die Gruppe der hospitalisierten Patienten. Laut Statistik der ONS starben 12,5 % der Menschen mit schweren Covid-19 Krankheitsverläufen an Spätfolgen.

 

Viel Beunruhigung hatte die Studie von Danilo Buonsenso, Kinderarzt an der Uniklinik in Rom ausgelöst, die im Mai in der Fachzeitschrift Acta Paediatrica erschienen war. Buonsenso und Kollegen hatten zwischen März und November 2020 129 an Covid-19 erkrankte Kinder im Alter von sechs bis 16 Jahren zu Post-Covid-Symptomen befragt, darunter Schlafstörungen, Abgeschlagenheit, Muskelschmerzen oder Erkältungssymptome. Mehr als ein Drittel berichtete noch nach vier Monaten über zwei, ein weiteres Viertel über drei oder mehr Symptome.

 

Ebenfalls Statistiken aus England bestätigen, dass rund zehn Prozent aller Kinder und Jugendlichen bis 16 Jahren fünf Wochen nach der Diagnose noch mindestens ein Symptom erlebten. In Russland haben Kinderärzte beobachtet, dass jedes Vierte im Krankenhaus behandelte Kind fünf Monate nach der Entlassung noch Symptome hatte.

Es wird keine leichte Entscheidung für Eltern sein. Sollen sie ihre Kinder unter 12 gegen Covid-19 impfen lassen? Vorausgesetzt natürlich, die Studiendaten überzeugen die Experten der Europäische Arzneimittelbehörde so sehr wie ihre US-Kollegen und die Impfung wird zugelassen. Trotzdem steht bereits fest: Die Vorteile einer Impfung für Kinder überwiegen die Nachteile. Es gibt keinen Grund die Impfung vorzuenthalten.

Darum unterlassen Kinderärzte Hilfe in den Schulen 

Das Corona-Virus breitet sich an Schulen zurzeit fast dreimal stärker aus als beim letzten Höhepunkt der Pandemie. Trotzdem plädieren Kinderärztinnen und -ärzte dafür, Tests, Masken und Quarantäne aufs unerlässliche Minimum zu beschränken.

 

Infektiologe Christoph Aebi vom Berner Inselspital sagt im Interview mit SRF: Unser Kernanliegen ist, dass die von Corona ausgehende Krankheitslast mit Blick auf das Leiden richtig eingeschätzt wird gegenüber anderen Infektionskrankheiten. Denn da zeigt sich, dass die medizinische Krankheitsbürde vergleichsweise sehr gering ist und die Massnahmen deshalb in einem vernünftigen Verhältnis stehen sollten." 

Genau hier entsteht das Problem. Entgegen weltweiter Studien und Untersuchungen, ist der Schweizer mit dieser Ansicht alleine auf weiter Flur.

 

Wie sieht es beim Pims-Syndrom aus?

Infektiologe Christoph Aebi vom Berner Inselspital sagt dazu: "Pims ist sehr selten. Wer es hat, ist schwer krank. Die seltene Krankheit muss nicht primär mit öffentlichen Massnahmen bekämpft werden, sondern individuell."

 

Sars-Cov-2-Infektion: Zwei bis vier Wochen danach kann PIMS auftreten

Die Liste der Krankheitssymptome ist lang. Sie reicht von Fieber und Bauchschmerzen bis hin zu Entzündungen des Herzbeutels oder der Herzklappen. Sie ähneln der Symptomen des Kawasaki-Syndroms. Allerdings verläuft MIS-C wohl schwerer und die betroffenen Kinder und Jugendlichen sind älter. Außerdem sind die Ursachen einer Erkrankung am Kawasaki-Syndrom unklar. Bei MIS-C geht die Weltgesundheitsorganisation WHO von einer Sars-Cov-2-Infektion im Vorfeld aus. Zwei bis vier Wochen später treten die Syndrome dann auf. Allerdings ist dieser Zusammenhang noch nicht ausreichend untersucht. Auch in CH / AT / DE sind Kinder immer öfter vom pädiatrischen entzündlichen Multisystem-Syndrom (PIMS) betroffen.

 

Etwa 0,18 Prozent der Kinder mit klinisch manifester COVID-19 sterben, meist infolge eines pädiatrischen entzündlichen Multisystemsyndroms (PIMS). Nicht zuletzt schon deshalb müssten auch unter 18-Jährige geimpft werden, sagen Infektiologen. Das sei wesentlich, damit schnellstmöglich eine Herdenimmunität erreicht werden kann. Hersteller der COVID-19-Vakzinen arbeiten mit Hochdruck daran, Studiendaten zur Impfung von Kindern ab 12 Jahren und auch jünger zusammenzutragen und eine entsprechende Zulassung zu erhalten.

 

Impfen zentral

Auch Kinder und Jugendliche gegen das Coronavirus zu impfen, ist laut Experten zentral. Es traten bei den Kindern und Jugendlichen bisher nur die üblichen möglichen Impfreaktionen auf und waren mild bis moderat. Genannt wurden Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Fieber. Es gab keine Fälle von Thrombosen oder anaphylaktischen Schocks.

 

Österreich handelt: Strengere Schulregeln In Österreich

Der 14-Tage-Trend bei den Neuinfektionen zeigt weiter überall nach oben. Das bedeutet u.a. Maske für Oberstufen-Schüler und Lehrer. Zusätzlich zu der Masken-Anordnung sind Schulveranstaltungen wie Wandertage oder Skikurse verboten, auch Unterrichtsangebote mit externen Partnern wie Vereinen dürfen nicht mehr durchgeführt werden. Konferenzen und Elternsprechtage müssen in digitaler Form stattfinden.

Da der 14-Tage-Trend bei den Neuinfektionen weiter überall nach oben zeigt, bleiben auf der Ampel sämtliche Bundesländer im roten Bereich, der sehr hohes Infektionsrisiko ausdrückt.

 

Nur noch 23 Prozent der Fälle in Österreich sind asymptomatisch, was einerseits wohl mit dem heftigeren Verlauf der Delta-Variante, aber auch mit dem vergleichsweise niedrigen Testniveau zusammenhängen dürfte. 

 

Mehr als 1.300 positive CoV-Tests an Schulen

Diese Woche hat es fast 800 positive PCR-Tests und 550 positive Antigen-Tests alleine an Niederösterreichs Schulen gegeben. 61 Klassen befinden sich in Quarantäne. Angesichts dieser Situation kam es Heute Donnerstag zu Verschärfungen im Schulbetrieb. Im Bezirk Bruck an der Leitha und im Bezirk Neunkirchen sind zwei Schulen zur Gänze geschlossen.

 

„Umso wichtiger ist jetzt das engmaschige Testsystem und die bereits bestens eingespielten Hygiene- und Sicherheitsmassnahmen an unseren Schulen"

Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und Bildungsdirektor Johann Heuras.

 

Appell an Schüler: Impfung in Anspruch nehmen

Weiters appellieren die Bildungslandesrätin und die Bildungsdirektion neben dem Personal auch an die Schülerinnen und Schüler sich über die Impfung zu informieren und das Impfangebot in Anspruch zu nehmen. "Wer sich impfen lässt, schützt sich selbst und seine Mitmenschen und hilft aktiv mit, die Pandemie zu beenden. In diesem Sinne der Gemeinschaft sollten wir besonders im Bildungsbereich mit gutem Vorbild vorangehen“, heisst es in einer Medienmitteilung.

 

Lehrerverband in Deutschland warnt vor Kontrollverlust

Die Gefahr sei "immens" sagt der Deutsche Lehrerverband und warnt mit Blick auf das Pandemiegeschehen vor einem Kontrollverlust an den Schulen. Es gebe "erschreckende Inzidenzen" bei den Schülern. An der Maskenpflicht müsse festgehalten werden. Angesichts stetig steigender Corona-Fallzahlen bei Kindern und Jugendlichen warnt der Deutsche Lehrerverband davor, "die Kontrolle über das Pandemiegeschehen an den Schulen zu verlieren".

 

"Es gibt erschreckende Inzidenzen in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen. Die Vielzahl der Corona-Ausbrüche an den Schulen muss uns grosse Sorgen bereiten"

Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger

 

Meidinger plädierte dafür, weiter an der Maskenpflicht festzuhalten. "Ich halte es für höchst bedenklich, wenn Bundesländer sich entgegen der Empfehlung des Robert Koch-Instituts von der Maskenpflicht an Schulen verabschieden, obwohl die Infektionen bei Schulkindern durch die Decke gehen. Die Maskenpflicht macht unsere Schulen sicherer, das zeigen auch ganz aktuelle Studien, deshalb müssen wir an ihr voraussichtlich solange festhalten, wie die 4. Welle durch die Schulen rollt."

 

Einheitliche Regeln für Schüler gefordert

Die Quarantäneregeln an Schulen sind in den Bundesländern sehr unterschiedlich. Das wollen die Minister nun ändern. Bei vielen Landesregierungen habe sich zum Thema Corona und Schule eine Grundhaltung etabliert, die sich so beschreiben lasse: "Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt." Die Verantwortlichen stellten die eigenen politischen Wünsche über die wissenschaftliche Expertise, sagte Meidinger.

 

Infizierte Kinder brächten das Virus mit in die Schule und gäben es dort weiter, wenn keine Schutzmassnahmen ergriffen würden. "Wir können das nicht einfach hinnehmen als wäre nichts. Das gilt erst recht, da es auch unter Kindern Fälle von Long Covid gibt. Die Masken sind lästig. Aber die Schülerinnen und Schüler kommen normalerweise gut damit klar", so Meidinger.

 

Es reiche nicht aus, zu schauen, ob die Intensivstationen in einer Region ausgelastet sind - damit werde man der Gefahr durch das Infektionsgeschehen an den Schulen nicht gerecht. "Dass wir einheitliche Regeln brauchen, heisst übrigens nicht, dass überall dasselbe passieren muss", fügte Meidinger hinzu. "Es muss aber verlässliche Kriterien für unterschiedliche Situationen geben. Da darf es ruhig auch Unterschiede in einem Bundesland geben, wenn die Situation regional nicht die gleiche ist.".

 

Der Preis ist hoch: Wer jetzt nicht schützt, bezahlt mit Quarantäne, Isolation, Long-Covid-Fällen und vielen zerstörten Perspektiven für junge und auch ältere Menschen.

 

 

 

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